Natur: Feucht: "Es geht nicht darum, Blümchen zu pflanzen" / Reitemann: "Konzept kostet Geld und Zeit"

Balingen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Erwin Feucht (Grüne) den Vorschlag eingebracht, ein ökologisches Grünpflege- und Pflanzkonzept für Balingen zu erstellen.

Gegen den jüngst festgestellten Rückgang der Artenvielfalt bei Insekten in Deutschland könne man auf städtischen Grünflächen etwas tun, schlug er vor: "Das ist eine Entwicklung, die zum Nachdenken und Handeln aufruft."

Feucht erinnerte daran, dass die Grünen-Fraktion im Balinger Gemeinderat bereits 2013 einen entsprechenden Vorschlag gemacht habe: "Es wurde uns dann vor über zwei Jahren zugesagt, dies im Gemeinderat einzubringen. Leider ist das bis heute noch nicht passiert." Konkret könnten in Balingen die Planung und Pflege von Gehölzen und Büschen auf das Ziel der Artenvielfalt ausgerichtet werden. Ein Konzept sollte beispielsweise Arbeitsweise und Werkzeuge des Bauhofs in Betracht ziehen und Mitarbeiterschulungen zu diesem Thema vorsehen.

Bei einem Teil des Gremiums und vor allem bei Oberbürgermeister Helmut Reitemann stieß der neuerliche Vorschlag jedoch auf wenig Gegenliebe: "Bringt uns Papier weiter?", fragte der OB provokant. Eine Konzeption koste entweder reichlich Arbeitszeit von Rathausmitarbeitern oder aber Geld, falls man externe Experten damit beauftrage.

Beides erfordere einen Beschluss des Gemeinderats. Dafür aber scheint derzeit keine Mehrheit im Gremium realistisch zu sein.

Reitemanns Gegenvorschlag, im Frühjahr mit dem Technischen Ausschuss und dem Bauhof Ortstermine an konkreten Stellen im Stadtgebiet anzuberaumen, widersprach Feucht jedoch: "Damit ist nichts bewegt. Es geht nicht darum, ein paar Blümchen zu pflanzen."