Gremium befasst sich mit Nutzung des Quartiers Karl-/Mörikestraße

Von Detlef Hauser

Balingen. Eine Wohnbebauung entlang der Karlstraße, das Gesundheitszentrum an der Mörikestraße, und nicht umgekehrt – so soll die künftige Entwicklung im Quartier Karl-/Mörikestraße in Balingen aussehen. Darauf einigte sich der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung. Der Beschluss zum Bebauungsplan soll im Januar folgen.

Das Gremium hatte bereits die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Ein Investor hatte Interesse gezeigt für eine Neubebauung auf dem Gelände des ehemaligen medizinischen Dienstes in der Karlstraße, ein anderer am Bau eines Gesundheitszentrums beim AOK-Parkplatz in der Mörikestraße. Um vor einer Entscheidung grundsätzlich zu klären, welche Flächen sich eher fürs Wohnen oder für die Ansiedlung von Dienstleistungseinrichtungen eignen, war das Büro Wick + Partner aus Stuttgart beauftragt worden, Planungsvarianten auszuarbeiten.

Diese stellte Michael Schröder vor. Nachdem er auf die Nutzung des Gebiets, dessen Bebauungsdichte sowie Mängel und Konflikte eingegangen war, erläuterte er zunächst den Entwurf eins mit Wohnen in der Mörikestraße und der Ansiedlung eines Gesundheitszentrums in der Karlstraße. Diese werde so zu einer "Dienstleistungsachse", unter anderem mit dem bestehenden Eyach-Zentrum und der Apotheke. Bei dieser Variante sei aber das Wohnen in der Mörikestraße nur "eingeschränkt attraktiv".

Variante zwei sehe dagegen zum einen Wohnanlagen entlang der Karlstraße vor, die deutlich attraktiver seien, vor allem auf Grund der Nähe zur bestehenden, unbebauten "grüne Mitte" oberhalb der AOK. Zum anderen werde das Gesundheitszentrum an der Mörikestraße angesiedelt; somit könnte es auf diese Weise von der Nähe zur AOK und zur Bahnhofstraße profitieren. Die Anbindung der Mörikestraße zur Bahnhofstraße sei über eine Art kleine Fußgängerzone möglich, so Michael Schröder weiter. Um Ersatz für wegfallende Parkplätze zu schaffen, sei daran gedacht, neue unter der Grünfläche anzulegen, sozusagen unter einem "Deckel".

Mit Blick in die Zukunft sprach Schröder noch von einer stufenweisen Fortführung der Entwicklung entlang der Bahnhofstraße mit Geschäften. Hinsichtlich der Umsetzung wurde schon einmal ein Streitpunkt deutlich: der "Württemberger Hof". "Ausdrücklich" wies Conny Richter darauf hin, dass dieses Gebäude für die Grünen erhalten bleiben müsse. Es sei von großer städtebaulicher Bedeutung. Dagegen empfahl Werner Jessen (Freie Wähler), die Bausubstanz "ganz genau unter die Lupe" zu nehmen. Seine Fraktion sei auch für andere Lösungen offen.