Generationennetz fängt mit dem Vorhaben Gemeinschafts-Gartenanlage an / Unkraut jäten und umgraben

Von Detlef Hauser

Balingen. Vor nicht einmal einem Jahr war es noch ein zartes Pflänzchen, inzwischen ist daraus etwas Großes geworden: Der Vertrag für die Gemeinschafts-Gartenanlage auf der ehemaligen Spitalwiese ist unterschriftsreif, mit den Arbeiten soll demnächst begonnen werden.

"Das ging alles super schnell. Die Zusammenarbeit mit der Stadt war optimal", freut sich Helga Huber, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Generationennetz Balingen. Dieser betreibt das Projekt, das im vergangenen September seinen Anfang hatte. Raymund Holzer und Jutta Steffens waren im Bürgerkontakt und informierten über den Gemeinschaftsgarten in Rottweil. Damals wurde die Saat dafür gelegt, dass in Balingen ein ähnliches Vorhaben wachsen konnte.

Nachdem der Verein im Frühjahr in Rottweil die Planungen für das neue Gartenjahr verfolgt hatte, wurde er bei der Stadt vorstellig. "Wir sind auf offene Ohren gestoßen", erinnert sich Huber. Geholfen habe zum einen, dass der Verein gleich einen Vorschlag für eine geeignete Fläche machen konnte, nämlich die ehemalige Spitalwiese hinter der Stadtgärtnerei und dem Kindergarten Haydnstraße. Zum anderen steht dem Generationennetz mit Gotthod Salzer vom Balinger Verein für biologisch dynamische Wirtschaftsweise ein Fachmann zur Seite, wie Huber betont, der nicht nur Vorschläge gemacht habe, wie die Fläche bewirtschaftet werden kann. Er habe es auch ermöglicht, dass sein Verein Geräte und Maschinen zur Verfügung stellt, so Helga Huber weiter.

Rund zehn Personen hätten bereits verbindlich ihre Mitarbeit zugesagt, eine weitere Handvoll zeige großes Interesse. "Mitmachen kann aber jeder", betont sie: "Groß und Klein, junge Familien, Aussiedlerdeutsche, Asylbewerber, und, und, und." Denn: "Es handelt sich um einen offenen Garten." Ziel sei, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, Begegnung und Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung zu ermöglichen sowie Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in der Stadt zu fördern.

Nach einem so genannten Planungstreffen im September soll dann gleich begonnen werden mit dem Unkraut jäten und Umgegraben, "mit Muskelkraft und Maschinen", ist sich Helga Huber bewusst. Und im Frühjahr sollen Beerenstauden, Obstbäume und Hecken gepflanzt und Beete für Gemüse und Kräuter angelegt werden. "Gegärtnert wird nicht auf kleinen Parzellen, sondern auf der ganzen Fläche und nach biologischen Grundsätzen."

Wobei auch die Stadt ihre Unterstützung zugesagt hat. 5000 Euro stehen zur Verfügung für Zäune und ein Gerätehäuschen. Zudem will sie die Wasser- und Stromversorgung sicherstellen.

Obgleich es die Hobbygärtner kaum erwarten können loszulegen, wie Huber versichert, gehen die Planungen des Generationennetzes schon weiter. So werde über Kooperationen nachgedacht, zum Beispiel mit dem benachbarten Kindergarten oder mit den Obst- und Gartenbauvereinen in der Stadt. Und es werde überlegt, in welcher Form das Vorhaben "Gemeinschaftsgarten" Teil der Gartenschau im Jahre 2023 werden kann. "Es wird in alle Richtungen weitergemacht", kündigt Helga Huber an.

u Das Planungstreffen ist am Montag, 15. September, ab 19 Uhr im Bürgerkontakt in der Filserstraße 9.