Gefühle verstehen lernen mit Tula und Tim: Zum vierten Mal organisierte und finanzierte der Lionsclub Balingen Hilaritas unter der aktuellen Präsidentin Heidrun Bucher-Schlichtenberger das Fortbildungsprogramm der Deutschen Liga für das Kind. Jörg Maywald vermittelte den Erzieherinnen das Handwerkszeug für die emotionale Arbeit. Foto: Thiercy Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Balinger Lionsclub Hilaritas fördert Weiterbildung

Balingen. Traurig oder fröhlich? Wütend, erstaunt oder neugierig? Es ist nicht so leicht, sich mit den eigenen und den Gefühlen anderer auszukennen. Die Deutsche Liga für das Kind hat mit den Handpuppen Tula und Tim ein Werkzeug erfunden, das Kindern Emotionen erklärt. Nun wurden wieder elf Erzieherinnen in Balingen weitergebildet, finanziert vom Lionsclub Hilaritas.

Er ist längst Stammgast in Balingen. Professor Jörg Maywald fühlt sich wohl als Gast und Dozent bei den Damen des Lionsclub. Mit im Gepäck hatte er bei dieser mittlerweile vierten Schulung für verschiedene Einrichtungen aus dem Zollernalbkreis natürlich wieder Tula und Tim. Die beiden Handpuppen sind quasi die Hauptfiguren des Programms "Kindergarten plus", das der Geschäftsführer der Deutschen Liga für das Kind mit entwickelt hat und nun bundesweit in Schulungen an Erzieherinnen vermittelt.

Gerade kleine Kinder, die noch keinen so großen Sprachschatz haben, tun sich oft schwer mit der eigenen und der Gefühlswelt anderer. Wie erkenne ich, dass mein Freund traurig ist? Wie sehe ich, dass meine Freundin sich freut? Mit Tula und Tim, viel einfühlsamer Beobachtung und ausgeklügeltem Material wird den ganz jungen Menschen der Grundstein mitgegeben für ein empathisches Leben.

Dazu gehört auch ein eigenes Heft, in dem die Kinder sich selbst beschreiben und Ziele setzen: "Ich möchte einem traurigen Kind helfen", zum Beispiel.

Maywald vertritt die Deutsche Liga für das Kind mit Sitz in Berlin als Geschäftsführer. Er hat Soziologie, Psychologie und Pädagogik studiert und ist seit 2002 Sprecher der National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland. Und ist eben auch als Botschafter für die ganz Kleinen unterwegs.

Dieses Mal nahmen an der Schulung folgende Einrichtungen teil: der städtische Kindergarten Bueloch aus Meßstetten, der evangelische Kindergarten Stadtmitte aus Balingen, der städtische Kindergarten Pusteblume aus Geislingen und der städtische Kindergarten Pestalozziweg aus Frommern. Die teilnehmenden Erzieherinnen waren jeweils zum ersten Mal dabei. Als Nachschulungsteilnehmer waren der städtische Kindergarten Schmidikus aus Balingen und der evangelische Kindergarten Dürrwangen mit dabei im katholischen Gemeindehaus in der Balinger Stadtmitte.

Und die berichten dann den "Neulingen", was Tula und Tim bewirkt haben. So sei zum Beispiel ein fünfjähriger Steppke, der die beiden Figuren kennt, auf einen Siebenjährigen zugegangen, um den "Großen" zu trösten. Einfach weil er gelernt hatte, wie es aussieht, wenn jemand traurig ist.