Fabian Böhm (am Ball) peilt mit dem HBW in Lemgo die Trendwende an. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballHBW fährt nach Niederlage gegen Gummersbach optimistisch zum Auswärtsspiel beim TBV Lemgo

Von Ulrich Mußler

Nein – so hatte sich der HBW Balingen-Weilstetten den Start in die Saison in der Handball-Bundesliga nicht vorgestellt. Klar, die Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt war einkalkuliert. Die 27:31-Pleite im ersten Heimspiel gegen den VfL Gummersbach aber gab den Schwaben doch zu denken. Am Samstag muss der HBW beim ebenfalls noch punktlosen TBV Lemgo ran (19 Uhr, Lipperlandhalle).

"Wir müssen mit der eigenen Leistung gegen Gummersbach unzufrieden sein. Es war nicht so, dass wir gezeigt haben, was wir können", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch. In den kommenden Tagen stehen für seine Mannschaft bedeutende Partien auf dem Spielplan. Nach dem Duell mit Lemgo kreuzt am Mittwoch mit dem TuS N-Lübbecke das nächste Team in der Balinger Arena auf, mit dem sich der HBW auf Augenhöhe wähnt und den es im Kampf um den Klassenerhalt möglichst hinter sich zu lassen gilt.

Der TBV Lemgo hat einen gewaltigen Umbruch hinter sich – neun Spieler haben den Klub verlassen, acht Neue hat Trainer Florian Kehrmann zu integrieren. Aus der Stammsieben der vergangenen Saisoin sind nur Rolf Hermann im rechten Rückraum und Rechtsaußen Tim Hornke übrig geblieben.

In der Mitte zieht nun der vom Absteiger TSG Friesenheim gekommene Andrej Kogut statt des zum TuS N-Lübbecke gewechselten ehemaligen Balingers Benjamin Herth die Fäden, aus dem linken Rückraum sollen Routinier Arne Niemeyer (kam von GWD Minden) und der Schwede Jonathan Stenbäcken für Tore sorgen.

Seine beiden ersten Spiele hat der TBV Lemgo ebenfalls verloren, sowohl zuhause gegen die Rhein-Neckar Löwen (26:32) als auch beim HSV Hamburg (28:37) den Kürzeren gezogen. Aber Gaugisch weiß: "Gegen die Löwen hat der TBV lange Zeit sehr gut mitgehalten. Lemgo schlägt traditionell ein hohes Tempo an. Das wird für uns ein sehr schweres Spiel. Es geht auch darum, dem Druck, den die Zuschauer auf uns ausüben Stand zu halten. Aber wir wollen dort zwei Punkte holen. dafür werden wir alles geben", sagt Gaugisch, der voraussichtlich wieder seine komplette Kapelle beisammen hat. Wer am Ende zum 14er-Kader gehört und wen er draußen lassen muss, will der Coach kurzfristig entscheiden. Voraussichtlich wird es aber zumindest wieder einen Spieler aus dem rechten Rückraum treffen. Also Julian Krieg, Manuel Frietsch der zwar Probleme mit dem Ellenbogen hat, aber auflaufen könnte oder Alexandros Vasilakis, der gegen Gummersbach keinen guten Eindruck hinterließ. Gaugisch möchte sich jedoch alle Möglichkeiten offen lassen: "Es fahren auf jeden Fall alle mit."

Bisher hat der HBW im Lipperland noch nicht viel gerissen. In neun Vergleichen war das 21:21-Remis gegen Ende der vergangenen Spielzeit bislang das Höchste der Gefühle. Gaugisch ist sich sicher: "Das wird eine emotionale Kiste. Wir müssen schauen, dass wir unseren Matchplan durziehen und uns von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Ich bin optimistisch, dass wir uns eine Siegchance erarbeiten. Und die müssen wir dann am Schopfe packen", sagt Gaugisch.