Freuen sich über mehr als 700 seit Juni in Balingen gesammelte Handys (von links): Ralf Häußler, Cornelia Horn (Weltladen), Susanne Faber (Gymnasium), Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Referent Jürgen Luppold, Bianca Pfeffer (b2), Alexandra und Lasse Damm (Heilig Geist) sowie Hans-Martin Hauch (Buhren). Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachhaltigkeit: 700 Handys gesammelt

Balingen (wus). Fünf prallgefüllte Boxen voll ausgedienter Elektronik sind es letztlich geworden: Seit Juni wurden in Balingen rund 700 alte Handys gesammelt. Die Steuerungsgruppe der "Fair Trade Stadt" Balingen hat diese am Donnerstag der landesweiten "Handy-Aktion" der evangelischen Landeskirche in Württemberg übergeben.

"Es ist ganz schön was zusammengekommen", freute sich Pfarrer Ralf Häußler, Leiter der landesweiten Aktion. Die in den Boxen gelandeten, gebrauchten Kommunikationsgeräte werden nun in München von einem Recycling-Unternehmen geprüft. "Durchschnittlich zehn Prozent der Handys funktionieren noch", weiß Häußler. Diese würden formatiert und danach in Afrika, Asien und Osteuropa über zertifizierte Händler weiterverkauft.

Die übrigen 90 Prozent würden bei einem Unternehmen in Goslar geschreddert. Aus dem Schrott gewinne man wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Platin, Kupfer oder Palladium. Mit dem Verkaufserlös der Mobiltelefone und Edelmetalle unterstützt die Handy-Aktion drei Entwicklungsprojekte in Äthiopien, Kongo und Uganda.

Wichtiger ist aber die Wirkung, die sich auch die in Balingen beteiligten Gruppen und Einrichtungen erhoffen: Im Sinne "globaler Fairness" soll ein anderer Umgang mit Ressourcen und ein Überdenken der Wegwerfmentalität angeregt werden. Deshalb wurde an Balinger Schulen im Unterricht über die Sammlung gesprochen. Und zumindest am Schulzentrum Buhren sowie in der Waldorfschule Frommern werden auf jeden Fall weiterhin Sammelboxen stehen.