Rustikal zur Sache ging es zwischen HBW-Akteur Niklas Ruß (rechts) und dem Kieler Christian Sprenger. Foto: Eibner

Handball: "Gallier" kassieren beim deutschen Handball-Rekordmeister eine 18:37-Klatsche.

Böse unter die Räder gekommen ist Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten im Gastspiel bei Rekordmeister THW Kiel: Die "Zebras" fertigten die Schwaben mit 37:18 (21:6) ab und nahmen so eindrucksvoll Revanche für die 20:21-Niederlage aus dem Hinspiel in Balingen.

Da hatten die "Gallier von der Alb" nicht nur Spielmacher Martin Strobel kurzfristig zuhause gelassen, sondern wohl auch den "Zaubertrank", denn die Gäste wurden von den Kielern in den ersten 30 Minuten förmlich überrannt.

Mit einer aggressiven 3:2:1-Deckung kauften die Gastgeber dem HBW in der Offensive den Schneid ab und trafen selbst nach Belieben. Zwar gelang Denni Djozic nach drei Minuten per Siebenmeter der 2:1-Anschlusstreffer, doch mit drei Treffern in Folge zog Kiel auf 5:1 davon, ehe Olivier Nyokas das 2:5 gelang. Bis zum 7:4 von Alexandros Vasilakis (11.) hielten die Schwaben noch etwas mit, aber dann schaltete Kiel den Turbo ein und baute die Führung bis auf auf 16:4 aus, da die nervös und unsicher agierenden Schwaben elf Minuten ohne Treffer blieben. Sascha Ilitsch beendete in der 22. Minute zwar mit dem 5:16 die Torflaute, aber Kiel ließ sich nicht aufhalten und baute die Führung auf 21:6 aus.

Zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten Ilitsch und Fabian Böhm mit dem 21:8 für etwas Ergebniskosmetik, und als Faruk Vrazalic nach 53 Minuten das 9:22 gelang hatte der HBW in drei Minuten schon die Hälfte der Treffer erzielt, die den Schwaben im ersten Durchgang gelungen waren.

Obwohl die Gastgeber bei weitem nicht mehr so konzentriert und effektiv wie in der ersten Halbzeit agierten, schafften sie es, dass der HBW in der Folge nicht entscheidend näher heran kam.

Dies lag auch an der starken Leistung des Kieler Youngsters Rune Dahmke , der mit 11 Toren sogar bester Werfer des THW war. Die Balinger trafen in der zweiten Hälfte nun zwar etwas besser als in Durchgang eins, doch die 16-Tore-Hypothek vermochten sie nicht mehr zu knacken. Die "Zebras" wahrten ihre deutliche Führung, die sie sukzessive bis auf 20 Tore ausbauten. Am Ende kam der THW Kiel zu einem ungefährdeten 37:18-Erfolg gegen schwache Schwaben, mit dem der Rekordmeister im Meisterschaftsduell mit den Rhein Neckar Löwen vorlegte, wieder die Tabellenführung in der Bundesliga übernahm und dabei sein Torverhältnis kräftig aufpolierte.

THW Kiel: Palicka, Sjöstrand, Sonne; Duvnjak (9), Toft Hansen (5), Sprenger (1), Wiencek, Ekberg (1), Lauge, Canellas, Dahmke (11/2), Palmarsson (3), Klein (1), Vujin (2).

HBW Balingen-Weilstetten: Ristanovic, Fazekas; Böhm (2), König (2), Foth, Nyokas (3), Hausmann, W. Strobel, Vrazalic (1) Djozic (2/2), Frietsch, Ilitsch (3), Ruß (2).