Festliches Barockkonzert in Balingen

Von Ilona Tahir

Balingen. Strahlende Trompetenklänge und meditatives Orgelspiel faszinierten die Zuhörer beim festlichen Barockkonzert in der Heilig-Geist-Kirche. Kirchenmusikerin Stefanie Köpfler-Bertels hatte für diesen Sonntagabend den Trompeter Jürgen Schnitzler gewonnen. Im Programm standen vorwiegend Stücke italienischer Komponisten des Barock.

Mit den strahlenden Klängen seines Instrumentes entfaltete der 23-jährige Interpret die ganze Pracht dieser Musik-Epoche. Als Mitglied verschiedener Orchester wie der "Jungen Bläserphilharmonie Zollernalb", des Luftwaffenmusikkorps 2 Karlsruhe, des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg und der "arcademia sinfonica" hat er bereits reichlich Konzerterfahrung.

Stefanie Köpfler-Bertels spielte auf ihrer kostbaren Truhenorgel, deren edle Hölzer einen weichen Klang erzeugen, der wunderbar mit dem der Trompete harmonierte. Dennoch – auf lange Sicht sei eine funktionierende Hauptorgel unverzichtbar, betonte Irmgard Priester bei der Begrüßung im Namen des Orgelfördervereins.

Entsprechend dem Titel des ersten Stücks von Georg Philipp Telemann – "La majesté" aus "Douze marches heroiques" – brachte Jürgen Schnitzler den Klangcharakter der Trompete voll zum Ausdruck. Einen klug gesetzten Kontrast hierzu bot Stefanie Köpfler-Bertels mit der "Toccata in d" von Johann Jacob Froberger, einem meditativen Orgelsolo. In Guiseppe Tartinis "Concerto in D-Dur" vereinten die beiden Künstler den expressiven Einsatz der Trompete im "Grandioso" mit einem getragenen "Andante", das vom Fingerspitzengefühl in Stefanie Köpfler-Bertels’ Begleitung geprägt war.

Ganz verinnerlicht spielte sie Girolamo Frescobaldis "Toccata terza per l’elevatione", das beim Erheben der Hostie in der Eucharistiefeier aufgeführt wurde. Es schien, als flüstere die Truhenorgel. In Tommaso Albinonis "Concerto in B-Dur" faszinierte Jürgen Schnitzler die Zuhörer durch sein jubelndes Allegro, in Alessandro Marcellos "Concerto in d-moll" durch sein temperamentvoll sprühendes "Presto", während die Organistin ein sensibel verhaltenes "Adagio" gestaltete.

Die Zuhörer in der voll besetzten Kirche lauschten den nuancenreichen Darbietungen gebannt und bedankten sich mit anhaltendem Beifall.