Angela Godawa lässt das Projekt noch mal Revue passieren. Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschluss bei "Balingen ist cool" / Angela Godawa hofft auf eine Fortsetzung

Von Sarah Vinci

Balingen. Wo ist die Stadtkirche und die Burg Hohenzollern? Diese und andere Sehenswürdigkeiten in Balingen und Umgebung erkundeten die Flüchtlingskinder der Vorbereitungsklasse der Sichelschule im Rahmen von "Balingen ist cool".

Die Aktion "Balingen ist cool" wurde im April vom Schulförderverein Freunde und Förderer der Sichelschule ins Leben gerufen (wir berichteten). Unter dem Dach von "Bündnis für Bildung" waren hierbei auch der DRK Zollernalb und der Marketingverein Balingen aktiv beteiligt. Das Ziel war es den Flüchtlingskindern ihre neue Heimat Balingen näher zu bringen.

Zur gestrigen Abschlussveranstaltung in der Sichelschule kamen alle Akteure zusammen und ließen die vergangenen drei Monate noch mal Revue passieren: Unter dem Motto "Wo lebe ich eigentlich?" waren 15 Schüler im Alter von sieben bis 14 Jahren von April bis Juni in Balingen und Umgebung unterwegs. Neben den Sehenswürdigkeiten ging es darum, die deutsche Kultur besser zu verstehen. "Die Kinder sollten verstehen die Deutschen so ticken", berichtet Angela Godawa, stellvertretende Vorsitzende des Schulfördervereins Sichelschule.

Somit waren die Ausflüge mehr als nur "Sightseeing". Denn auf jeder Etappe erwarteten die Kinder Aufgaben, die sie mithilfe von Geocaching, einer Art elektronischer Schnitzeljagd, lösen sollten. So führte die Schatzsuche die Rasselbande unter anderem zur Stadtkirche und Stadthalle, zu Bürgermeister Reinhold Schäfer, nach Tübingen und auf die Burg Hohenzollern. Den Kindern haben die Ausflüge offenbar großen Spaß gemacht. Denn während Projektleiterin Angela Godawa die Ausflüge noch mal kurz zusammenfasste und das Projekt mit den Worten "Wir können feststellen Balingen ist cool", zusammenfasste bestätigten die Kinder, wie sehr ihnen die Nachmittage gefallen haben.

Auch Nathalie Hahn, Vertreterin des DRK Zollernalb, die Mitarbeiterinnen Carolin Thiele , Irina Herth sowie Soraya Abdulhamid, Kulturexpertin und Übersetzerin, waren gestern gekommen, um sich von den Schatzsuchern zu verabschieden.

"Was soll ich denn jetzt Donnerstagnachmittag machen", fragte Carolin Thiele, der der Abschied schwer fiel. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Soraya Abdulhamid lobte die deutschen Sprachfortschritte, die die Schüler gemacht haben. "Ohne die drei Mitarbeiterinnen wäre das Projekt nicht machbar gewesen", erklärte Godawa. Es seien mehr als 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden zusammengekommen. Sie bedankte sich bei den Bündnispartnern Balingen aktiv und dem DRK Zollernalb.

"Wir in Deutschland lieben Urkunden", witzelte Godawa bevor sie diese an die Kinder überreichte. Außerdem gab es noch ein Balingen-ist-cool- Shirt. Ob das Projekt weitergeht, kann Godawa derzeit noch nicht sagen. Zuerst müsse sie die Finanzlage checken: "Ich muss erst mal nach Geld gucken, wünsche mir aber eine Fortsetzung."