Einschätzung: Bauvorhaben beeinträchtigt Erzinger Ortsbild

Von Detlef Hauser

Balingen-Erzingen. Ein bisschen soll der Plan angepasst werden, und zwar ans Ortsbild. Diese Aufgabe haben die Erzinger Ortschaftsräte einem Bauherrn und seinem Architekten nach der jüngsten öffentlichen Sitzung mitgegeben.

Den Gremiumsmitgliedern lag ein Baugesuch für ein Grundstück in der Bilderhäuslegasse vor. Ortsvorsteher Manfred Sautter nannte es nicht nur aufgrund der rund 15 Meter Länge und fünf Meter Breite ein "nicht ganz alltägliches Bauvorhaben", sondern auch wegen des geplanten Flachdachs auf den zwei Stockwerken. Bauherr und Architekt erläuterten, dass sie das Gebäude "so minimal wie möglich" gestalten wollten und es deshalb nicht entlang der Straße, sondern gedreht ins Gelände hinein platziert hätten. Das Gebäude sollte so weit wie möglich zurückgenommen werden.

Laut Manfred Sautter besteht für die Bilderhäuslestraße kein Bebauungsplan, so dass das Vorhaben danach zu bewerten sei, ob es sich "in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt". So sei es im Baugesetzbuch festgehalten. Stadtplaner Michael Wagner betonte zwar, dass das Baugesuch genehmigungsfähig sei, obgleich es grenzwertig erscheine. Doch die Räte folgten ihm nicht. Bei einer Enthaltung lehnten sie das Bauvorhaben ab, unter anderem weil es das Ortsbild negativ beeinträchtige. Zudem regten sie eine stärkere Untergliederung des Gebäudes an.

Mit drei Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen war das Gremium zudem dafür, die Verwaltung mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für das betreffende und umliegende Grundstücke zu beauftragen, sollte es mit dem Bauherrn zu keiner Einigung kommen – wobei Ortsvorsteher Manfred Sautter betonte, dass dies vermieden werden sollte, weil die Aufstellung eines Bebauungsplans rund ein Jahr dauere. Dabei gehe das Bemühen in Erzingen dahin, Bauwillige möglichst schnell die Umsetzung ihrer Vorhaben zu ermöglichen.