"Si ils savaient – Wenn sie wüssten" – vor diesem Bild haben sich (von links) Bernd Eberhart, Marc Ferrero, Wolfgang Eberhart, Walter Meinlschmidt und Ulrich Lukaszewitz gut gelaunt aufgestellt. Fotos: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: In der Galerie Meinlschmidt werden Werke von Marc Ferrero ausgestellt / Kunstharz bringt den Glanz

Er hat in London, Rom, New York, Paris, Dubai und Kyoto ausgestellt. Seine Bilder hängen bei Robert De Niro, Tom Cruise, Bono oder Prinz Albert II. von Monaco. Nun sind Werke von Marc Ferrero in der Galerie Meinlschmidt zu sehen.

Balingen. Dass dies möglich ist, bezeichnete Ulrich Lukaszewitz, Romanist und Künstler aus Reutlingen, bei der Vernissage am Mittwoch als eine "großartige Sache". Seiner Ansicht nach dürften Bilder nämlich nicht in Museen verschwinden: "Sie müssen zu den Menschen."

Lukaszewitz beschrieb Marc Ferrero als einen "Künstler von Weltruf", der mit seinen Bildern Geschichten erzähle. Mit seiner "Storytelling Art" nehme er den Betrachter hinein in eine fiktive Welt, die aber realistisch dargestellt werde. Ferrero verbinde die Sprache mit Bild, Farbe mit Form.

"Malerei muss erzählerisch sein", beschrieb auch Marc Ferrero seine Intention. Er entwickle Personen, die erfunden sind, stelle sie in immer wieder neue Zusammenhänge, spiele mit ihnen, zerlege sie. Seine Figuren stammten aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Mit ihnen wolle er dem Betrachter einen Spiegel vorhalten, politische und gesellschaftskritische Aspekte aufzeigen und Kritik üben: an der Macht der Konzerne, an Bankern, die wie Gangster agieren und die er "Bankster" nennt, an der ständigen Manipulation und Beeinflussung, denen die Menschen ausgesetzt seien. "Ihr werdet überall überwacht", warnte der Künstler vor einer Fremdbestimmung.

Mit seiner "Farbvitalität" sieht sich Ferrero in der Tradition von Chagall und Matisse. Wie sie sei er fasziniert vom Licht an der Côte d’Azur. Die Ölmalerei sei seine Grundlage, er arbeite auch mit Acryl. Kunstharz sei für ihn ebenfalls wichtig, nicht nur deshalb, um die Bilder zu schützen: "Das Kunstharz bringt den Glanz."

Die Ausstellung "Storytelling Art Revolution" hat zum einen Bernd Eberhart möglich gemacht, der den Künstler 2012 kennengelernt hatte. "Das war der Beginn einer Freundschaft", hielt Eberhart fest, der auch von seiner Begeisterung für die Farben, den Darstellungen und den Hintergründen auf Ferreros Bildern schwärmte: "Auf ihnen ist immer wieder etwas Neues zu entdecken."

Weil er und sein Bruder Wolfgang zum 25-jährigen Bestehen ihrer Firma Bauprojekta etwas Besonderes für die Mitarbeiter machen wollten, ihr Gebäude sich aber als zu klein herausstellte, hätten sie sich mit Walter Meinlschmidt zusammengetan und beschlossen: "Wir machen’s zusammen in der Galerie."

Nachdem er ein Bild von Ferrero gesehen habe, "musste ich nicht lange überzeugt werden", begründet Meinlschmidt sein Engagement. Bei der Art Innsbruck habe er den Künstler kennengelernt, und danach sei es sehr schnell gegangen mit der Organisation der Ausstellung. 

 "Storytelling Art Revolution" in der Balinger Galerie Meinlschmidt im Hauptwasen 6 in Balingen ist bis zum 8. April von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr sowie von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr und am Samstag von 10 bis 14.30 Uhr zu sehen; der Eintritt ist frei.