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Joachim Rebholz will nach 20 Jahren als Stadtbrandmeister Aufgabe weitergeben

In der Balinger Feuerwehr steht eine wichtige Personalentscheidung bevor: Stadtbrandmeister Joachim Rebholz will das Amt nach etwas mehr als 20 Jahren abgeben. Ein Nachfolger und damit der neue oberste Feuerwehrmann für Balingen wird im April gewählt.

Balingen. Seine Entscheidung, die verantwortungsvolle Aufgabe abzugeben, sei nach reiflicher Überlegung gefallen, sagt Rebholz im Gespräch mit unserer Zeitung. "Ich habe es gern gemacht, ich mache es immer noch gerne – aber es ist Zeit für einen Wechsel." Dies auch deshalb, weil er neben der "Riesenfleißaufgabe", die das Amt des ehrenamtlichen Stadtbrandmeisters darstelle, auch beruflich als Produktionsleiter für den Bereich Retail bei Bizerba in Balingen sowie als Werksleiter des Bizerba-Werks Meßkirch stark eingespannt sei.

Und als wäre das noch nicht genug, ist der 58-Jährige seit mittlerweile drei Jahren auch noch Chef des Balinger CDU-Stadtverbands; der damaligen CDU-Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut hat er im vergangen Jahr als Wahlkampfleiter mit den Weg in den Landtag und letztlich auch ins Ministeramt geebnet.

Mit dem, wie er betont, "selbstbestimmten Rückzug" aus dem Amt des Stadtbrandmeisters verbindet Rebholz die wohl berechtigte Hoffnung, künftig mehr Freizeit und vor allem mehr Zeit für die Familie zu haben.

Rebholz gehört seit 1979 der Balinger Feuerwehr an. In dieser Zeit bekleidete er mehrere verantwortungsvolle Ämter. 20 Jahre lang war er stellvertretender Kommandant der Abteilung Balingen, zudem zehn Jahre stellvertretender Stadtbrandmeister, bevor er diese Aufgabe 1996 zunächst kommissarisch übernahm, ehe er im Jahr darauf zum ersten Mal regulär gewählt wurde. Ebenfalls seit 20 Jahren ist Joachim Rebholz stellvertretender Kreisbrandmeister; erst 2016 wurde er in dieser Funktion für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Dieses Amt werde er auch nach seinem Rückzug als Balinger Stadtbrandmeister weiter ausfüllen, sagt er. Seine Begeisterung für die Feuerwehr hat Rebholz auch innerhalb der eigenen Familie weitergegeben: Sein Sohn Florian ist seit Januar 2017 Kommandant der Balinger Abteilung.

Derweil hat die Suche nach einem Nachfolger für Joachim Rebholz begonnen. Innerhalb der zehn Balinger Abteilungen sei der bevorstehende Wechsel ebenso kommunziert worden wie gegenüber der Stadtverwaltung, als deren erster Ansprechpartner der Stadtbrandmeister fungiert. In der Gesamtversammlung der Balinger Feuerwehr im April soll der Wechsel vollzogen werden. Wie bisher soll diese Aufgabe nach Darstellung von Joachim Rebholz in Balingen auch künftig ehrenamtlich geführt werden.

Das Amt bringt viele Aufgaben mit sich: Gesucht wird der neue erste Feuerwehrmann in Balingen, der oberste Chef der Abteilungen, der im Ernstfall als Einsatzleiter fungiert und mit Blick auf mögliche Ernstfälle die Alarmpläne erstellt.

Zuständig ist der Stadtbrandmeister auch für die Ausbildung, die Ausrüstung, den Kontakt mit der Stadtverwaltung und damit auch für den Feuerwehrhaushalt sowie für die interne Verwaltung der insgesamt rund 500 Mitglieder zählenden Truppe in der Gesamtstadt. Alles in allem sei man, so formuliert es Joachim Rebholz, als Stadtbrandmeister, quasi Chef einer "kleinen Firma".