Sie freuen sich auf das Fest der Kulturen – und auf viele, die mitfeiern: Gisela Swoboda, Peter Schwaibold, Inge Simma-Endriss, Siegfried Kroker, Jean Claude Canoine (hinten, von links) sowie (vorne) Marion Linder und Wilfried Eimann. Foto: Leukhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Zehnte Auflage am 14. September auf dem Marktplatz Balingen / Viele Vereine und Initiativen sind mit im Boot

Von Nicole Leukhardt

Balingen. Die Gründe für Krieg in den Hintergrund drängen, die verbindenden Momente hervorheben – dieser Gedanke ist beim Balinger Friedensnetzwerk stets präsent. Einmal mehr ganz konkret Leben eingehaucht wird ihm am Sonntag, 14. September, bei der zehnten Auflage des Fests der Kulturen.

Dieses soll wie bisher auch vor allem eines sein: eine interkulturelle Plattform für Menschen jeglicher Herkunft. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" – unter dieses Motto haben die Friedensaktivisten in diesem Jahr das Fest gestellt. "Das Motto begleitet unsere Arbeit aber auch unterm Jahr", sagt Inge Simma-Endriss, eine der Mitorganisatorinnen. Ob Krieg im Nahen Osten oder Mobbing am Arbeitsplatz: "Die Würde des Menschen wird eben ständig und überall angetastet", erklärt sie weiter. Diesen Missstand ins Bewusstsein zu bringen und aktiv ein Zeichen gegen Krieg und Hass zu setzen, hat sich das Netzwerk auf die Fahnen geschrieben.

So wird das Fest der Kulturen am Sonntag, 14. September, gegen elf Uhr mit einem Friedensgebet beginnen, das die evangelischen, katholischen und muslimischen Gemeinden gemeinsam gestalten. Ein Höhepunkt ist der Auftritt des Akkordeon-Weltmeisters Semir Sammy Hasic. Aber auch ansonsten gibt es viel Abwechslung für Ohren und Augen: HipHop und Streetdancer haben sich ebenso angekündigt wie Line-Dancer, westafrikanische Trommler, die Jugendmusikschule und die Balingo Guggis.

Und nicht nur auf der Bühne, auch auf dem Marktplatz wird die Pflege und das Knüpfen von Kontakten groß geschrieben. "Viele Vereine und Initiativen informieren über ihre Arbeit. Wir sind offen für alle, die sich einbringen wollen", sagt Siegfried Kroker vom Friedensnetzwerk. Wer zwischen orientalischen Tänzen und Info-Angebot ein Päuschen braucht, wird mit kulinarischen Genüssen aus aller Welt versorgt. "Unser Ziel ist es, eine Willkommenskultur zu schaffen und Brücken zu bauen. Schließlich geht es hier auch um die Würde einer Stadt", so Siegfried Kroker. Ein dickes Lob richten die Aktivisten dabei an die Stadtverwaltung, die das Vorhaben sehr unterstütze. Oberbürgermeister Helmut Reitemann wird am Sonntagnachmittag ein Grußwort sprechen, eröffnet wird das Fest der Kulturen bereits am Samstag mit einem Benefizkonzert.

Beim Friedensnetzwerk laufen die Vorbereitungen noch auf vollen Touren, es wird intern noch abgewogen, welche der vielen Ideen wie umgesetzt werden soll, aber bei einem sind sie sich jetzt schon einig: "Wir wünschen uns eine Zivilgesellschaft, die offen jedem gegenüber ist, ohne Ansehen seiner Herkunft."

Weitere Informationen: Siegfried Kroker, Telefon 07433/27 68 72