Einbruch in Weilstteten. Unter Androhung von Waffengewalt Bargeld gefordert. Zeugen gesucht.
Balingen-Weilstetten - Schock in tiefer Nacht: Zwei bisher unbekannte Männer haben eine Familie in Weilstetten überfallen und bedroht. In dem Haus an der Friedenstraße spielten sich Szenen ab, wie man sie eigentlich nur aus Filmen zu kennen glaubt.
Das Wichtigste vorneweg: Keiner der Bewohner des Hauses wurde verletzt. Auch machten die Einbrecher, obwohl sie unter Androhung von Waffengewalt Bargeld gefordert hatten, keine Beute. Die Polizei fahndet fieberhaft nach den beiden Übeltätern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit osteuropäischer Herkunft sind.
Freundin versteckt sich unter der Bettdecke und alarmiert die Polizei
Die beiden Einbrecher waren nach Angaben der Polizei in der Nacht auf Samstag gegen 3 Uhr in das Mehrfamilienhaus, ein früheres Fabrikgebäude mit weitläufigen Fluren, eingedrungen. Offensichtlich gezielt betraten sie im zweiten Obergeschoss das Wohnzimmer. Hier trafen die mit schwarzen Nylonstrümpfen maskierten und jeweils mit einer grauen Pistole bewaffneten Täter auf den 47-jährigen Wohnungsinhaber und eine 48-jährige Mitbewohnerin, die auf der Couch eingeschlafen war. Aus dem Schlafzimmer daneben wurde die 42-jährige Lebensgefährtin des Manns ins Wohnzimmer geholt. Ihr 19-jähriger Sohn, der sich mit seiner Freundin ebenfalls in der Wohnung aufgehalten hatte und durch Geräusche aufmerksam geworden war, kam hinzu. Seine Freundin versteckte sich allerdings geistesgegenwärtig unter der Bettdecke und wurde deshalb von einem der Täter, der die Wohnung durchsuchte, nicht entdeckt.
Die dreisten Verbrecher forderten unter Drohungen die Herausgabe von Bargeld. Nachdem einem der Täter ein Klein-Tresor geöffnet worden war und sich darin kein Bargeld befand, gab der 47-jährige Wohnungseigentümer vor, dass die Alarmanlage nun ausgelöst habe und die Polizei vermutlich bereits auf der Anfahrt sei. Weil genau zu diesem Zeitpunkt ein zufälligerweise vorbeifahrendes Auto mit den Scheinwerfern in die Wohnung leuchtete, waren die Täter offenbar so irritiert und verängstigt, dass sie flüchteten.
Zwischenzeitlich hatte die Freundin des 19-Jährigen tatsächlich aus ihrem Versteck heraus die Polizei verständigt. Als die Beamten vor Ort eintrafen, waren die Einbrecher aber schon über alle Berge. Alle in dieser Nacht verfügbaren Einsatzkräfte der Polizei beteiligten sich an der unmittelbar nach Feststellung der Tat durchgeführten Fahndung. Es ergaben sich bisher jedoch keine Hinweise zum Verbleib der Täter.
Groß angelegte Fahndung bleibt vorerst ohne Erfolg
Ein ganz ähnlicher Einbruchsfall hatte sich in der Nacht auf Dienstag, 10. Januar, in Hechingen abgespielt. Auch dabei waren zwei bisher unbekannte Täter in ein Haus eingedrungen und hatten die Bewohner bedroht. Sie erbeuteten Bargeld und ließen ihre Opfer gefesselt zurück. Zum aktuellen Fall seien Parallelen unverkennbar, so die Polizei.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen und bittet Personen, denen in der Nacht zum Samstag oder auch schon an den Vortagen im Bereich der Frieden-/Garten- oder Hauptstraße in Weilstetten ortsfremde Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, sich mit dem Revier in Balingen in Verbindung zu setzen, Telefon 07433/26 40.
Von den beiden bewaffneten und maskierten Räubern, die nach Angaben der Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit osteuropäischer Herkunft sind, sich auch in einer osteuropäischen Sprache unterhielten und nur gebrochen deutsch sprachen, liegt folgende Personenbeschreibung vor:
Ein Mann ist zwischen 20 und 25 Jahren alt, etwa 1,80 Meter groß, schlanke Statur, auffallend große Augen, kurzes, dunkles Haar, dunkle Kleidung, schmaler Kinnbart. Der andere Einbrecher wird als ungefähr 25 bis 30 Jahre alt beschrieben, er ist ungefähr 1,80 bis 1,85 Meter groß. Auffallend war sein muskulöser Oberkörper, er trug dunkle Oberbekleidung und eine schwarze Jeanshose.