Es ist dunkel, die Balinger Loable ziehen durch die Stadt: So wird es auch wieder beim Fackelumzug am 2. Februar sein. Foto: Maier

Trotz weniger Gruppen freuen sich Loable auf Veranstaltung. Engstlatter Lumpenkapelle kippt Fest.

Balingen - Das Abstauben ist abgehakt, die ersten Narrentreffen und Brauchtumsabende besucht. Wegen der kurzen Saison auf der einen und der vielen Veranstaltungen auf der anderen Seite sind die Narrenzünfte gezwungen auszuwählen. Absagen sind unumgänglich – wie auch die Loable und die Engstlatter Lumpenkapelle erfahren mussten.

Dabei wollte die Lumpenkapelle, die zur Engstlatter Narrenzunft Sandsäcke gehört, eigentlich groß feiern, und zwar ihr 30-jähriges Bestehen: Für den 26. Januar war ein Jubiläumsfest in der Festhalle geplant, zu der zahlreiche Zünfte eingeladen wurden.

Doch die Resonanz war mehr als schwach, wie der Leiter Chris Reger mitteilt. Kaum eine Zunft oder Kapelle sagte den Engstlattern zu – aus Termingründen. Das Fest musste abgesagt werden.

Es soll aber nach den Worten von Reger nachgeholt werden, voraussichtlich im November. Er geht davon aus, dass dann mehr Zünfte und Kapellen Zeit haben und nach Engstlatt kommen können.

Vor 30 Jahren, bei der Gründung der Lumpenkapelle, waren es zehn Musiker des Engstlatter Musikvereins, die sich zur Lumpenkapelle zusammengeschlossen hatten. Inzwischen sind es rund 60 aus nahezu allen Balinger Musikvereinen, aber auch aus Kapellen umliegender Gemeinden. Sie begleiten die Engstlatter Sandsäcke bei deren Auswärtsterminen, gestalten die Ortsfasnet mit und touren am Rosenmontag durch Balingen – "aus Spaß an der Fasnet", wie Chris Reger festhält.

Für die Auftritte wird seit November einmal die Woche geübt. Das Ergebnis der Proben präsentiert die Lumpenkapelle unter anderem bei Veranstaltungen in Gauselfingen und Rangendingen sowie natürlich in Engstlatt.

Auch die Teilnahme am Fackelumzug der Loable durch die Balinger Innenstadt am Samstag, 2. Februar, ist fest eingeplant. Dieser findet in diesem Jahr bereits zum 16. Mal statt.

Auch die Loable mussten Absagen auswärtiger Zünfte verkraften, weshalb im Vergleich zu den Vorjahren die Teilnehmerzahl nicht mehr so groß wie in den vergangenen Jahren ist. 2010 und 2011 waren es noch rund 60 Gruppen, im vergangenen Jahr etwa 50, für den aktuellen Fackelumzug haben sich knapp 40 Zünfte und Kapellen angemeldet.

"Das kommt nicht unerwartet", sagt Schriftführerin Ulrike Wolf. Wie andere Zünfte sind die Loable ebenfalls sehr eingespannt – sie sind unter anderem zu Gast in Ostdorf und Rangendingen –, weshalb Wolf die Absagen nachvollziehen kann. Zudem sei die Anmeldefrist bewusst kurz gehalten worden, um den Umzug überschaubar zu halten.

Ulrike Wolf geht aber davon aus, dass der Fackelumzug dennoch zu einem bunten und interessanten närrischen Spektakel wird. "Es sind große Musikgruppen dabei, so dass es für die Zuschauer eine schöne Veranstaltung wird", ist sie überzeugt. Und in der Eberthalle wird anschließend beim Brauchtumsabend weiter gefeiert – bevor einige Tage später, beim Schmotzigen, mit dem Rathaussturm die örtliche Fasnet endlich eingeläutet wird.