Natur: Obstbaumpflege in Heselwangen bei minus zehn Grad
Balingen-Heselwangen (jet). Was muss, das muss, hat sich die Baum- und Fachwartevereinigung Zollernalb gesagt und rief am Samstag zur ersten Obstbaumpflege in diesem Jahr auf Heselwangens Streuobstwiesen auf.
Bei Temperaturen um minus zehn Grad rückten die Fachwarte mit Leitern, Sägen und Hochentastern an, um ihren Pflegeaufgaben gerecht zu werden.
Mittlerweile sind auch etliche Frauen in die einstige Männerdomäne vorgedrungen und stehen mit den nicht immer leicht zu handhabenden Werkzeugen ihren Mann. Eine Delegation der Fachwartevereinigung aus Biberach und Ulm war auf Einladung des Vorsitzenden Eberhard Lohner schon zur frühen Stunde angereist, um den erfahrenen Zollernalb-Kollegen über die Schulter zu schauen, mitzuhelfen und um Ideen für den eigenen Bezirk mit nach Hause zu nehmen.
Insgesamt nahmen sich die 30 Handwerker 60 alte Apfel- und Birnenbäume vor, um sie mit einem Revitalisierungsschnitt zu versehen; Jungbäume wurden wegen der sehr niederen Temperaturen ausgespart. Idealerweise sollte alle fünf Jahre so eine Frischzellenkur einem Obstbaum zu Gute kommen. Durch den Rückschnitt soll während der Wachstumsphase mehr Licht in die Baumkrone dringen können, was neben der Gesunderhaltung auch zu einer Steigerung des Obstertrags führen soll. Dabei achten die Fachwarte darauf, dass nicht alles Totholz aus den Bäumen entfernt wird, damit Vögeln und Wildbienen nicht die Lebensgrundlage entzogen wird.
Als erfahrene Fachwarte gaben Markus Zehnder vom Landratsamt und Christian Kugler wichtige Tipps zur Sicherheit auf dem gefrorenen und verschneiten Untergrund. Neue Kurse zur Fachwartausbildung sind gefragt und werden vom Landratsamt immer wieder angeboten.
Im Auftrag der Balinger Stadtverwaltung versorgte Heselwangens Ortsvorsteher Berthold Roller und dessen Stellvertreter Wolfgang Jenter die fleißigen Helfer mit einem Mittagsimbiss.