Vermeintlicher Rekordtrip von Martin Szwed war nichts als Hochstapelei. Staatsanwaltschaft: Betrug nicht nachweisbar.
Balingen - Alles eine große Hochstapelei: Der Balinger Extremsportler Martin Szwed, der Anfang 2015 behauptet hatte, allein und in Rekordzeit den Südpol erreicht zu haben, war nie dort.
Das ist das Ergebnis der Ermittlungen der Hechinger Staatsanwaltschaft. Die Behörde hat zudem am Dienstag mitgeteilt, das Betrugsverfahren gegen Szwed eingestellt zu haben.
Szwed war Betrug zum Nachteil mehrerer Sponsoren zur Last gelegt worden. Diese hatten seinen vermeintlichen Rekordtrip zum Südpol unterstützt. Wie die Staatsanwaltschaft nun erklärt, habe Szwed ein Betrug nicht nachgewiesen werden können, da er zum Zeitpunkt der Sponsorensuche wohl ernsthaft vorgehabt habe, die Extremexpedition durchzuführen.
Aufgrund "verschiedener Umstände" sei die Expedition dann aber doch nicht zustande gekommen. Soweit Sponsoren befragt wurden, teilt die Staatsanwaltschaft mit, hätten diese sich nicht betrügerisch geschädigt gefühlt. Für seine geplante Expidition hatte Szwed mehrere Ausrüster gewonnen sowie über eine Crowdfunding-Plattform Bargeldbeträge in Höhe von 858 Euro erhalten, die er laut Staatsanwaltschaft "zum größten Teil zurückerstattet" habe.
Parallel dazu hatte das Umweltbundesamt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Szwed wegen der angeblichen Südpolexpidition eingeleitet, da er sein Vorhaben nicht, wie es ein internationales Abkommen zum Schutz der Antarktis fordert, ordnungsgemäß angemeldet hatte. Auch dieses Verfahren dürfte sich aufgrund der Ergebnisse der Hechinger Ermittlungsbehörde, wonach Szwed niemals am Südol gewesen ist, erledigt haben.