Wahlkampf: EP-Abgeordneter Simon spricht in Balingen

Balingen. Der SPD-Europaabgeordnete Peter Simon hat auf Einladung der SPD-Bundestagskandidatin Stella Kirgiane-Efremidou in Balingen im Stadthallenrestaurant über die künftige Rolle Deutschlands innerhalb Europas gesprochen. Viel zu wenig sei dies im Bundestagswahlkampf geschehen, so Kirgiane-Efremidou: Aus ihrer Sicht brauche es eine neue europäische Ordnung unter der Führung eines Bundeskanzlers namens Martin Schulz.

Gerade die Flüchtlingskrise der letzten beiden Jahre habe Europa und seine Institutionen nicht gut aussehen lassen, befand Peter Simon. Die Mitgliedsstaaten hätten sich bei einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge nicht solidarisch gezeigt. "Dies war auch ein Versagen von Angela Merkel", so Peter Simon.

Darüber hinaus brauche Europa effiziente und schlagkräftige Strukturen – auch in seiner Organisation. Deutschland profitiere wie kaum ein anderes Mitgliedsland von Europa. Auch sei es Aufgabe Deutschlands dafür zu sorgen, dass es anderen Mitgliedsländern wirtschaftlich gut gehe. Europa müsse ein faires Konstrukt werden, "weil Deutschland kein Interesse daran haben kann, dass Länder um uns herum politisch wie wirtschaftlich schwach sind", so Simon.

Dem stimmte auch Kirgiane-Efremidou zu: Unternehmen aus dem Zollernalbkreis verkauften ihre Produkte ins europäische Ausland: "Diese Absatzmärkte müssen wir aufrechterhalten und ausbauen – dazu braucht es eine Stärkung der Mitgliedsländer Europas".

Die Akzeptanz der Bürger für Europa zu steigern sei nicht immer einfach – das verdeutlichte Kirgiane-Efremidou mit Blick auf den Veranstaltungsort anhand des Themas des öffentlichen Auftragswesens innerhalb der Europäischen Union: "Wenn die Stadthalle Balingen neue Stühle kaufen und dafür europaweit ausschreiben muss, während in Tieringen ein regionales, inhabergeführtes Traditionsunternehmen solch einen Auftrag ausführen könnte, dann ist es schwierig, Europa den Menschen näher zu bringen".