Natur: Frommerner Textilfirma unterzeichnet Win-Charta / Fünf Nachwuchsimker werden ausgebildet
Die Frommerner Firma Eschler Textil ist einer von 117 Betrieben, die die vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Win-Charta für nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet haben.
Balingen-Frommern. Die Win-Charta beruht auf den zwölf Leitsätzen Menschen- und Arbeitnehmerrechte, Mitarbeiterwohlbefinden, Ressourcen, Energie und Emissionen, Produktverantwortung, Unternehmenserfolg und Arbeitsplätze, nachhaltige Innovation, Finanzentscheidungen, Anti-Korruption, regionaler Mehrwert, Anreize zum Umdenken und Anspruchsgruppen.
Anreize zum Umdenken
"Das Mitarbeiterwohlbefinden, der Aspekt Energie und Emissionen und die Anreize zum Umdenken sind uns besonders wichtig", sagt Anna-Lena Maas. Die Product Managerin ist in dem Frommerner Betrieb federführend für die Win-Charta.
Um diese umzusetzen, entschloss sich Eschler zur Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Balingen-Geislingen-Rosenfeld und dem Obst- und Gartenbauverein Balingen.
Friedrich Scholte-Reh, der Vorsitzende beider Vereine, berichtet: "Ich war anfangs überrascht, dass ein Gewerbetrieb mit uns diese außergewöhnliche Zusammenarbeit eingehen wollte. Aber wir sind natürlich sehr gerne auf diesen Zug aufgesprungen. In Zeiten, in denen 70 Prozent der Insektenwelt verschwunden sind, sind solche gemeinsamen Projekte mit Firmen, Vereinen und Schulen die Zukunft."
Auftakt für die Zusammenarbeit war eine gemeinsame Pflanzaktion mit jeweils zehn Vertretern beider Vereine und der Firma Eschler. 4150 Blumenzwiebeln wurden auf der Streuobstwiese des Unternehmens gepflanzt: 3500 Krokusse, jeweils 250 Iris und Anemonen sowie 150 Schachbrettblumen. "Wir freuen uns jetzt schon auf die blühende Wiese im Frühling", kann der Geschäftsführer Matthias Eschler das Resultat der Arbeit kaum noch erwarten.
Weitere gemeinsame Aktionen sind bereits geplant: Fünf Eschler-Mitarbeiter werden als Imker ausgebildet, ein gemeinsamer Baumschnittkurs soll Anfang März durchgeführt werden, und auch die Pflanzung von zehn neuen Bäumen ist vorgesehen.
"Mit kleinen Aktionen, wenig finanziellem Einsatz und nicht allzu viel körperlicher Arbeit lässt sich schon unwahrscheinlich viel bewirken", meint Maas. Das Unternehmen habe auch das Gemeinwohl im Visier: "Wir möchten durch unser Engagement zeigen, dass sich auch andere Firmen mit der entsprechenden Motivation einbringen können."
