Berufsbedingt oft am Telefon: Inge Wütz ist seit 25 Jahren Sekretärin an der PMHS. Foto: Mayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Die Sekretärin der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule mag ihre Tätigkeit / Die Zeit verfliegt im Nu

Balingen. "Man muss Schule mögen." Das sagt Inge Wütz, die ihr 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert hat. Seit 15 Jahren ist sie Sekretärin an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule (PMHS) in Balingen.

Frau Würz, Sie sind seit 15 Jahren an der PMH-Schule. Was haben Sie davor gemacht?

Zuerst habe ich 14 Jahre lang als Industriekauffrau in meinem Ausbildungsbetrieb Dionys Hofmann in Albstadt gearbeitet. Nach der Geburt unserer beiden Söhne blieb ich ein paar Jahre zuhause und suchte danach eine Teilzeitstelle. Beim Landratsamt war gerade die Stelle einer Sekretärin an der Hauswirtschaftlichen Schule (HWS) Balingen ausgeschrieben. Im Sommer 1991 fing ich dort an, wechselte 1996 an die HWS Albstadt und 2001 an die Gewerbliche Schule nach Balingen.

Sie kamen also aus der Industrie an die Schule. Das war bestimmt eine ziemliche Umstellung?

Allerdings. Als Industriekauffrau hat man ein klar festgelegtes Aufgabenfeld und feste Abläufe. Auch hat man es eigentlich immer mit demselben Personenkreis zu tun.

An der Schule ist dagegen immer alles in Bewegung. Über das Schuljahr hinweg wechseln die Aufgaben. Gerade stecken wir noch in der Schüleraufnahme, im November stehen schon die ersten Prüfungen an der Berufsschule an.

Außerdem ist die PMHS in den vergangenen Jahren stark gewachsen, hat neue Schularten und Profile bekommen. Das bedeutet auch für uns Sekretärinnen neue Zuständigkeiten und Aufgaben.

Dass Sie inzwischen 25 Jahre Schulsekretärin sind, legt nahe, dass Sie insgesamt zufrieden mit Ihrer Arbeitsstelle sind?

Ja, das ist so. Die Tätigkeit verlangt Flexibilität und ist sicher nicht für jeden etwas. Man muss Schule mögen, sonst ist man fehl am Platz. Ich schätze das selbstständige Arbeiten hier, auch den Umgang mit einem vielseitigen Personenkreis, mit Schülern, Eltern und Lehrern. Es ist immer spannend, was als Nächstes kommt. Ich denke, es ist die Lebendigkeit, die ich mag. Die Zeit verfliegt im Nu, Langeweile kommt da nicht auf.

Sicher gibt es auch Dinge, die Ihnen manchmal auf die Nerven gehen.

Klar. Da wir hier durchgehend Publikumsverkehr haben, wird man immer wieder aus seiner Tätigkeit gerissen. Das ist bisweilen anstrengend. Nervig ist auch, wenn die Leute an der Theke meinen, man könne alles "bloß g’schwind" erledigen.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Lehrern und Schülern bezeichnen?

Als gut, auch zu den Eltern und Ausbildungsbetrieben übrigens. Wichtig ist dabei, dass auf einer anständigen Ebene kommuniziert wird, was aber meistens der Fall ist. Die Leute kommen ja immer mit einem Anliegen und sind froh, wenn ihnen weitergeholfen wird. Da spüre ich schon, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird.

Jetzt haben wir gar nicht über die Schulleitung gesprochen. Erzählen Sie uns zum Schluss eine Anekdote?

Da fällt mir spontan die Modeberatung für die beiden Chefs ein. Neulich waren meine Kollegin Sigrid Robortella und ich mit der Schulleitung auf einer Tagung. Beim Essen passierte Martin Schatz, dem stellvertretenden Schulleiter, ein Malheur. Er kleckerte auf seine Krawatte und meinte, so könne er nicht herumlaufen. Wir zogen dann alle los, um eine neue zu kaufen. Sigrid und ich fungierten als Beraterinnen, und da nutzte der Chef (Schulleiter Eugen Straubinger) die Gelegenheit und kaufte gleich ein neues Jackett. Wir Sekretärinnen haben die Einkäufe dann abgesegnet.

 Die Fragen stellte Ines Mayer.