Der Betrieb der Weilstettener Erddeponie Hölderle wird wohl von der Stadt Balingen an den Landkreis übertragen. Foto: Maier

Teil des Hölderle-Betriebs soll zu Bauschutt-Deponie ausgebaut werden. Ende Juli entscheidet Gemeinderat.

Balingen-Weilstetten - Karten auf den Tisch: Der Betrieb der Weilstettener Erddeponie Hölderle wird wohl von der Stadt Balingen an den Landkreis übertragen. In diesem Zug soll ein Teil des Geländes zu einer Deponie für Bauschutt ausgebaut werden.

Über dieses Thema berät der Technische Ausschuss des Balinger Gemeinderats in der Sitzung am Mittwoch, 12. Juli (17 Uhr, Rathaus), ehe der Gemeinderat Ende des Monats endgültig entscheidet. Damit gehen die Verhandlungen um die "Hölderle"-Zukunft in die finale Phase.

Bereits im Februar hatte der Balinger Gemeinderat beschlossen, den Betrieb der Erddeponie an den Landkreis zurückzuübertragen. Er folgt damit den Gremien anderer Städte und Gemeinden mit Erddeponiestandorten, die angesichts stark rückläufiger Anliefermengen von Erdaushub und gleichzeitg steigender abfallrechtlicher Auflagen und Kontrollvorgaben und in der Folge dauerhafter Verluste denselben Schritt machen.

Zugleich hatte Balingen Forderungen gestellt: Der Landkreis solle "Hölderle" so weiterführen, wie es ist – ausdrücklich als Erddeponie für sogenanntes DK-0-Material, beispielsweise unbelasteten Bauschutt und Boden, sowie mit einem öffentlichen Grünmüll-Zwischenlagerplatz.

Zudem wollten die Gemeinderäte die Anlieferungen auf 150 000 Tonnen pro Jahr begrenzen. Innerhalb des "Hölderle"-Areals will die Stadt Balingen für ihre eigenen Zwecke auf einer Teilfläche ein Zwischenlager zur Beprobung von Bodenaushub sowie einen städtischen Grünmüll-Zwischenlagerplatz des Bauhofs selbst betreiben; ebenso will sie Eigentümerin des Areals bleiben.

Diesen Forderungen stimmt die Landkreisverwaltung zu – Ausnahme: Es soll keine Mengenbegrenzung geben. Und "Hölderle" soll künftig nicht nur eine Deponie für unbelasteten Bauschutt und Boden (DK-0-Material) sein, sondern auch Anlieferort für sogenanntes DK-1-Material. Dabei handelt es sich um nicht wiederverwertbaren Bauschutt, etwa Gipskartonplatten, Abbruchmaterial mit Stroh-, Spreu- oder Lehmresten, teerhaltigen Straßenaufbruch, Material von Brandschäden, Schornstein-Innenausmauerung, Asbestzement oder Baukehricht sowie leicht belastetemn Bodenaushub.

Als "interessante Option" für den Standort einer möglichen DK-1-Deponie hatte Matthias Frankenberg, Erster Landesbeamter Zollernalbkreis, "Hölderle" bereits im Februar im Gespräch mit unserer Zeitung bezeichnet. Der Landkreis ist seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort.

Weilstetten – verkehrsgünstig an der Bundesstraße 463 gelegen – könnte eine von zwei kreisweiten DK-1-Deponien werden; eine weitere könnte im "oberen Bereich" rund um Albstadt eingerichtet werden. Zusätzlich steht in Hechingen die Kreismülldeponie zur Verfügung. Für Weilstetten erwartet die Kreisverwaltung Anliefermengen zwischen 10 000 und 30 000 Tonnen DK-1-Material im Jahr.

Die Stadtverwaltung empfiehlt dem Gemeinderat, den Planungen des Landkreises, insbesondere dem Ausbau zur DK-1-Deponie, zuzustimmen und auf die Mengenbegrenzung zu verzichten. Beschlossen wäre damit noch nichts – das letzte Wort zur Übernahme und zum Ausbau der Deponie hat der Kreistag. Der Betrieb der Deponie könnte zum 1. Januar 2018 an den Landkreis übergehen.