Anspruchsvolles: das "qunst.quintett". Foto: Tahir Foto: Schwarzwälder-Bote

Klassik: "qunst.quintett" zu Gast in Balingen / Konzert bereitet auf Deutschen Musikwettbewerb vor

Von Ilona Tahir

Balingen. Ein technisch höchst anspruchsvolles Programm hatten die jungen Musiker des "qunst.quintett" für ihre Balinger Zuhörer – darunter viele Kinder und Jugendliche – im evangelischen Gemeindehaus zusammengestellt.

Alexander Koval (Flöte), Julia Obergfell (Oboe), Raphael Manno (Horn), Johannes Hund (Fagott) und Martin Fuchs, Klarinette – alle zwische 20 und 22 Jahre jung – werden Mitte März in Bonn am Deutschen Musikwettbewerb teilnehmen. Wie der aus Balingen stammende Raphael Manno erläuterte, wird das Ensemble bei diesem Wettbewerb sieben kammermusikalische Werke der Klassik, Romantik und der neuen Musik präsentieren.

Dass das Quintett den hohen Anforderungen gewachsen sein sollte, davon konnte sich das gespannt lauschende Publikum in Balingen überzeugen. Mit quirligen, ja clownesken Rhythmen setzten die jungen Musiker Paul Hindemiths "Kleine Kammermusik für fünf Bläser" in Szene, die ein sehr exaktes, sensibles Aufeinandereingehen der Instrumentalisten erforderte.

Eine Kostprobe zeitgenössischer Musik bot das Bläserquintett des koreanischen Komponisten Isang Yun, dessen Anliegen es gewesen ist, asiatische und europäische Musik zu vereinen: Die europäische Musik folge formalen Strukturen, während die asiatische Musik ströme. "Musik ist Bewegtheit in der Unbewegtheit", zitierte Raphael Manno den Komponisten. Ernst und höchst konzentriert setzten die jungen Musiker dieses diffizile Klangwerk um, mit Virtuosität, frappierender Fingerfertigkeit und Atemtechnik: das Flirren und Schwirren des ersten Satzes, das ruhige, zurückhaltende Tasten und Suchen, das Sich-Steigern des zweiten Satzes.

In die vertrauteren musikalischen Gefilde der Spätromantik führte die dritte Komposition zurück: Claude Paul Tiffanels Quintett in G-Moll. Tänzerisch-beschwingt interpretierten die Musiker das "Allegro con moto" mit satten Fagott-Klängen, strahlenden Horn-Tönen, anmutigen Wendungen der Oboe, Flöte und Klarinette. Warm und melodiös gestalteten sie das Andante, rhythmisch-pointiert, flüssig und expressiv das Vivace. Immer wieder traten die einzelnen Instrumente in kurzen solistischen Parts hervor, blieben aber stets eingebettet in ein hervorragend aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel. Begeistert bedankten sich die Zuhörer für die großartige Leistung der jungen Musiker, die noch eine virtuose Zugabe von Franz Danzi darboten.