Die kaufmännischen Schulen in Hechingen (Bild links) könnte mit der Alice-Solomon-Schule zusammengelegt werden. In Ebingen sind die Walther-Groz- und die Hauswirtschaftlichen Schulen schon unter einem Dach. Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: IHK veröffentlicht Umfrageergebnisse zu den Berufsschulen im Kreis

Reutlingen. Eine mögliche Fusion der Berufsschulen in Albstadt und Hechingen stößt bei den Ausbildungsbetrieben im Zollernalbkreis auf geteiltes Echo. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK) zu den Berufsschulen im Kreis. Sorgen bereitet den Unternehmen vor allem die Erreichbarkeit der Schulen für ihre Lehrlinge.

Knapp 48 Prozent der befragten Firmen sprechen sich für den Erhalt der bestehenden Schulstrukturen aus. Demnach sollten die beiden kaufmännischen und die beiden hauswirtschaftlichen Schulen in Hechingen und Albstadt jeweils eigenständig erhalten bleiben. Je ein Viertel plädiert für eines der beiden Fusionsmodelle: 24,4 Prozent sind für eine Zusammenlegung der kaufmännischen und der hauswirtschaftlichen Schule jeweils am Standort Hechingen und Albstadt. 25,6 Prozent votieren für eine Konzentration der kaufmännischen sowie der hauswirtschaftlichen Schulen an einem Standort.

Für die kaufmännischen Schulen ist Albstadt im Gespräch, für die hauswirtschaftlichen Hechingen. 82 der knapp 450 Ausbildungsbetriebe im Zollernalbkreis haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Rückmeldungen zu diesem Stimmungsbild offenbaren dabei einen wichtigen Aspekt: Die Betriebe sprechen sich dafür aus, dass eine Berufsschule für die Auszubildenden erreichbar sein muss.

Die Erfahrung der IHK zeigt: Ausbildungsberufe, bei denen kein wohnort- oder betriebsnaher Berufsschulunterricht angeboten wird, sind weniger begehrt. Es besteht die Gefahr, dass Ausbildungsplätze nicht mehr besetzt werden können und damit Berufsfelder aus der Region verschwinden. "Bei einer möglichen Zusammenlegung dürfen nicht nur Kostenaspekte eine Rolle spielen", sagt Petra Brenner, Bereichsleiterin Ausbildung bei der IHK. So würde es aus Sicht der Bildungsexpertin für die Textilunternehmen im Zollernalbkreis nichts Gutes bedeuten, wenn, wie aktuell ebenfalls diskutiert, der Berufsschulstandort für Modenäherinnen und Modenäher nach Metzingen verlagert würde.

Auch die IHK-Vollversammlung habe sich für den Erhalt von Berufsschulen in der Fläche ausgesprochen, heißt es in einer Mitteilung der Kammer. Die besonderen Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft müssten bei Strukturänderungen des Berufsschulwesens berücksichtigt werden.