Freuen sich über den neuen "Ort zum Wohlfühlen": Lebenshilfe-Geschäftsführer Holger Klein, die Betreute Cornelia Mohring (liegend), Mitarbeiterin Judith Breil, der Betreute Oliver Gonser, Lebenshilfe-Geschäftsführerin Monika Betz, Jasmin und Harald Jetter sowie Gutbrod-Geschäftsführer Alfred Lubik. Foto: Wagener Foto: Schwarzwälder-Bote

Lebenshilfe richtet Snoezelenraum im Betreuungs- und Förderbereich in Balingen ein

Von Fabian Wagener

Balingen. Musik, wandernde Lichter und ein Wasserbett: Im Förder- und Betreuungsbereich der Lebenshilfe Zollernalb in Balingen wurde für schwerstbehinderte Menschen ein sogenannter Snoezelenraum eingerichtet – auch durch Spenden.

"Der Raum soll die Sinne anregen", erklärt Holger Klein, der Geschäftsführer der Lebenshilfe. Neben dem Wasserbett und der Lichtanlage samt Diskokugel befinden sich noch allerlei andere Dinge in dem rund 25 Quadratmeter großen Zimmer: ein Traumfänger, eine Sitz- und Liegeecke und eine Wassersäule, die alle paar Sekunden ihre Farbe wechselt. "Die Menschen können sich der Musik und den optischen Reizen hingeben", berichtet Judith Breil, Mitarbeiterin der Behinderteneinrichtung. "Der Snoezelenraum bietet verschiedene Entfaltungsmöglichkeiten."

Was aber bedeutet Snoezelen? Der Begriff ist ein niederländischen Kunstwort. Es setzt sich aus den englischen Verben "snooze" und "doze" zusammen, die beide mit "dösen" übersetzt werden können. In einem Snoezelenraum geht es also vor allem um eins: Entspannung. "Es ist ein Ort zum Wohlfühlen", sagt Breil.

Die Lebenshilfe Zollernalb hat in ihren Einrichtungen in Lautlingen und Bisingen bereits seit geraumer Zeit solche Rückzugsorte geschaffen. Man habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt Klein. Daher habe man sich entschlossen, einen solchen Raum nun auch in Balingen einzurichten, wo täglich acht Menschen betreut werden, die aufgrund ihrer Behinderung nicht in der Lage sind zu arbeiten – sei es in regulären Arbeitsstellen oder Behindertenwerkstätten.

Finanziert wurde das rund 15 000 Euro teure Zimmer nicht zuletzt durch Spenden der Unternehmen Gutbrod Fenster und Mercedes Benz, die 5000 beziehungsweise 6000 Euro beisteuerten. Man habe im vergangenen Jahr 50-jähriges Jubiläum gefeiert und dabei darum gebeten, für die Lebenshilfe zu spenden, berichtet Alfred Lubik, Geschäftsführer bei Gutbrod. Und der Bisinger Harald Jetter, der bei Mercedes arbeitet und mit seiner Frau Jasmin einen neunjährigen behinderten Sohn hat, sagt: "Ein solcher Raum wird einfach gebraucht."

Das sieht Lebenshilfe-Geschäftsführer Klein genau so. Für die betreuten Menschen sei der Snoezelenraum "wie ein Stück Urlaub".