Sascha Laubengeiger. Foto: Maier

Sascha Laubengeiger wirft für Nachfolge von Hans Uhl Hut in den Ring - damit gibt es nun zwei junge Kandidaten.

Balingen-Frommern - Die Wahl des neuen Ortsvorstehers in Frommern wird, das steht nun fest, eine knifflige Angelegenheit. Um die Nachfolge von Hans Uhl bewerben sich mit Stefan Reuß und Sascha Laubengeiger zwei junge Männer – die Ortschaftsräte müssen sich zwischen einem Kandidaten von außen und einem Frommerner Eigengewächs entscheiden.

Dass es überhaupt zu einer Neuwahl kommt, steht erst seit wenigen Tagen fest, seitdem Hans Uhl sein förmliches Rücktrittsgesuch eingereicht hat. In der Januar-Sitzung wird damit der Nachfolger des Mannes gesucht, der seit 1966 und damit rekordverdächtige 50 Jahre lang zunächst als Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde und anschließend als Ortsvorsteher tätig war.

Stephan Reuß hatte seine Ambitionen bereits im Frühjahr erklärt. Der 33-jährige Bankkaufmann und Diplomverwaltungswirt, Sohn des früheren Erzinger Ortsvorstehers Herbert Reuß, ist hauptberuflich als Sachgebietsleiter bei der Stadtverwaltung Hechingen tätig; das würde er, erklärte Reuß im Frühjahr, nach einer möglichen Wahl in Frommern so beibehalten. In Erscheinung getreten ist er als Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Weilen unter den Rinnen. Dort unterlag er im zweiten Wahlgang Gerhard Reiner.

Als Kandidat für den Posten des Frommerner Ortsvorstehers vorgeschlagen wurde Reuß im Frühjahr von der FDP, was bei den CDU-Leuten im Ortschaftsrat auf fruchtbaren Boden fiel. Das Amt wolle er, erklärte Reuß, parteipolitisch neutral ausüben. Insbesondere die Art und Weise der Kandidatensuche war damals indes der SPD sauer aufgestoßen, weil sie darin nicht eingebunden war und quasi vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. CDU und FDP haben im Frommerner Gremium eine Mehrheit.

Die Kandidatur von Sascha Laubengeiger bringt nun die Frage mit sich, wie vollendet diese Tatsachen tatsächlich sind. Vor allem die CDU-ler dürfte die Personalie stark ins Grübeln bringen, schließlich hatten sie selbst wie auch Hans Uhl bei Laubengeiger bereits vor drei Jahren angefragt, ob er sich den Job des Ortsvorstehers zutraue. Damals schien es so, dass Uhl den Posten nach der Kommunalwahl 2014 abgeben wolle; es kam bekanntlich anders.

Ohnehin sagte Laubengeiger damals ab, weil die Aufgabe, wie er unserer Zeitung sagte, zu diesem Zeitpunkt für ihn noch nicht vorstellbar gewesen sei. Genau das habe sich nun geändert: Ihn reize die Aufgabe ungemein, er sieht seine Chance auf eine interessante Tätigkeit gekommen. Er wolle Frommern voranbringen.

Anders als Reuß, der "Importkandidat, den keiner so richtig kennt", wie es hinter vorgehaltener Hand heißt, ist der 30-jährige Laubengeiger in Frommern bestens bekannt. Er stammt aus Dürrwangen, wohnt seit Kurzem in Frommern. Nach der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Balinger Stadtverwaltung wechselte er zunächst zum Abwasserzweckverband. Seit 2013 ist er in der Frommerner Ortschaftsverwaltung tätig, als "rechte Hand" von Hans Uhl. Die Geschäfte und Vorgänge in Frommern sind ihm geläufig. Als Ortsvorsteher wäre er, sagt Laubengeiger, im Rathaus "voll da". Obwohl nun von der SPD ins Spiel gebracht, betont Laubengeiger – ebenso wie Reuß –, dass er das Amt des Ortsvorstehers parteipolitisch neutral ausüben würde.

Bis zur Wahl einer der beiden Kandidaten – möglicherweise kommt ja auch noch ein dritter hinzu – haben die Frommerner Ortschaftsräte nun genug Zeit zum nachdenken. Entscheiden müssen sie sich am 26. Januar.