Endinger Vereine wollen Bürgerplatz-Einweihung verschieben / Gemeinderat stimmt am 30. September erneut ab

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Balingen-Endingen. Im Balinger Stadtteil Endingen rumort es weiter. Jetzt soll die eigentlich für 28. September geplante Einweihung des neuen Bürgerplatzes verschoben werden.

Vergangene Woche ging die Einladung der Ortschaftsverwaltung hinaus: Der neue Bürgerplatz in Endingen werde am Sonntag, 28. September, durch Oberbürgermeister Helmut Reitemann eingeweiht. "Die Endinger Vereine sowie die Grundschule und der Kindergarten werden zu diesem Anlass kulinarische Leckereien sowie sportliche und kulturelle Aktivitäten anbieten", war in der Mitteilung weiter zu lesen.

Doch das stellen vier der großen Vereine Endingens infrage: Endingen Aktiv, OGV, RMSC und TSV sind an Ortschaftsrat Arthur Weber herangetreten. Er hat daraufhin den derzeit geschäftsführenden Ortsvorsteher Walter Ladenberger, Balingens Oberbürgermeister Reitemann und Bürgermeister Reinhold Schäfer um eine Verschiebung des Termins gebeten.

Diese indirekte Kontaktaufnahme lässt erahnen, dass es zwischen manchen Endingern und Ladenberger Spannungen gibt. "Die Kommunikation im Ort funktioniert nicht", sagt Arthur Weber.

Feier wäre zwei Tage vor der Balinger Ratsentscheidung

Dass der Balinger Gemeinderat den vom Ortschaftsrat vorgeschlagenen Gerd Ulrich im ersten Anlauf nicht als neuen Ortsvorsteher bestätigt hat, trägt dazu bei: Der geplante Termin der Einweihung – gerade einmal zwei Tage vor der neuerlichen Abstimmung im Gemeinderat über den Endinger Wahlvorschlag – sei einigen Vereinen nicht "geschickt", ist zu hören.

Anders gesagt: Ein Fest mit einem Ortsvorsteher auf Abruf passt manchem Endinger nicht ins derzeit giftige Klima. Wenn Ladenbergers Nachfolge geregelt sei, könne man die Einweihung in Ruhe machen.

Aber es geht auch um persönliche Differenzen: Ladenberger ist nach der turbulenten Sitzung, in der Gerd Ulrich als sein Nachfolger designiert wurde, aus dem TSV sowie dem Rad- und Motorsportclub ausgetreten.

"Der Unmut der Vereine hängt sich am kommissarischen Ortsvorsteher auf", wird der RMSC-Vorsitzende Clemens Fichtner deutlich. Ladenberger habe den Austritt mit seinem, Fichtners, angeblich unangemessenen Auftreten in der besagten Ortschaftsratssitzung begründet. "Uns dann aber anzuschreiben, wir sollten bei dem Fest mitschaffen, das sehe ich als Vorsitzender nicht ein."

Gelassen sieht das Ganze hingegen Otto Kopp, der Vorsitzende des Musikvereins: "Wir machen mit – bei diesem Termin oder einem späteren", verdeutlicht er. Er sehe seinen Verein bei den Querelen in Endingen als neutral an. Man habe sich darauf vorbereitet, beim Fest für Musik und Getränke zu sorgen, und das werde man durchziehen.

Im Kalender des Oberbürgermeisters ist der 28. September noch vermerkt – aber nur weil Reitemann derzeit im Urlaub ist. Die Einweihung werde verschoben, bestätigt sein persönlicher Referent Jürgen Luppold, ohne sich im Detail zu den Hintergründen zu äußern.

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