Frank Meng (links) und Wolfgang Seiler gehen davon aus, dass Edeka Auf Gehrn kein weiterer Konkurrent entsteht. Foto: Hauser

Unternehmen hält an Plänen für neuen Markt in Gewerbegebiet Auf Gehrn fest: "Brauchen Verlässlichkeit."

Balingen - Edeka rückt im Gewerbegebiet Auf Gehrn nicht von ihrer Linie ab. So wird dort im kommenden Jahr ein neuer Markt gebaut, während das Unternehmen gleichzeitig unbedingt verhindern will, dass sich ein weiterer Lebensmittelmarkt ansiedeln kann.

 "Wir stehen beim neuen Lebensmittelmarkt kurz vor der Baugenehmigung", teilte am Freitag Wolfgang Seiler, Geschäftsbereichsleiter Expansion, in einem Gespräch mit. Es sei geplant, im dritten Quartal 2018 mit dem Abriss und Neubau am bisherigen Standort des Real-Lebensmittelmarkts zu beginnen und die neue Niederlassung mit einer Grundfläche von rund 2200 Quadratmetern – die Größe liegt somit zwischen einem Neukauf und einem E-Center – im dritten Quartal 2019 zu eröffnen. Zudem seien 137 neue Stellplätze geplant. Investiert würden rund 10,5 Millionen Euro, zwischen 50 und 60 Arbeitsplätze würden geschaffen.

Apropos Arbeitsplätze: Diese sieht Seiler aber in Gefahr, wenn die Umsatzziele durch einen "Zustandszerstörer" nicht erreicht würden, sprich wenn ein weiterer Lebensmittelmarkt Auf Gehrn genehmigt würde. Gemeint sind die Bemühungen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Real am seinem Non-Food-Standort, also in unmittelbarer Nachbarschaft, auch Lebensmittel verkaufen kann (wir berichteten). Wobei Seiler darauf verweist, dass es nicht unbedingt Real sein müsse, der als Konkurrent auftrete: "Baurecht kennt keinen Betreiber."

"Wir wollen Verlässlichkeit", hält Seiler fest und setzt darauf, dass die "Entscheidungsträger auf allen Ebenen" ihr Wort, also ein Nein zu einem weiteren Lebensmittelmarkt, hielten. So stehe der Regionalverband diesen Plänen kritisch gegenüber und das Regierungspräsidium "wie eine Wand" dagegen. Daran sollte sich auch die Stadtverwaltung orientieren. "Nachdem Edeka und die Stadt über Jahre gut zusammengearbeitet haben, wäre es schade, wenn das Verhältnis getrübt wird", so Seiler. Es müsse bedacht werden, wer in der Vergangenheit der bessere Partner war und es bleiben soll.

Und Frank Meng, Regionalleiter Süd bei Edeka Südwest, weist darauf hin, dass die Stadt nicht draußen einen weiteren Lebensmittelmarkt genehmigen könne, wenn sie in der Innenstadt einen wolle: "Damit verbaut sie sich alles."

Sollte die Auseinandersetzung nicht im Sinne von Edeka ausgehen, werde auch eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht gescheut, betont Wolfgang Seiler. "Diesen Weg müssen wir dann bestreiten", verdeutlicht er die Position von Edeka.