Hans Bitzer gibt nach zehn Jahren sein Amt als Ortsvorsteher ab und hört auch als Ortschaftsrat auf

Von Detlef Hauser

Balingen-Engstlatt. Auf der einen Seite das Ende der Hauptschule, auf der anderen die Aussicht auf eine weitere Nutzung der Schulräume: Ein Wechselbad der Gefühle hat Hans Bitzer noch einmal erlebt, bevor er nach zehn Jahren sein Amt als Ortsvorsteher in Engstlatt abgibt.

Er besuchte gestern die Abschlussfeier der Hauptschüler, nicht nur, um diese zu verabschieden Mit ihnen endet nach 48 Jahren auch die Geschichte der Hauptschule in Engstlatt, was Bitzer sehr bedauert. Er macht dafür vor allem die Einführung der Werkrealschule an den Standorten Balingen und Frommern verantwortlich, wobei der überzeugt ist, dass es diese Schulform in einigen Jahren gar nicht mehr geben wird.

Es tröstet ihn in diesem Zusammenhang, dass der Engstlatter Ortschaftsrat in der Sondersitzung am vergangenen Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen hat, dass im Schulgebäude die Grundschule, der Kindergarten und das Bildungshaus zusammengelegt werden sollen. "Darauf habe ich schon lange hingearbeitet", meint Bitzer erleichtert.

Im vergangenen Jahrzehnt seiner Amtszeit als Ortsvorsteher und auch während seiner insgesamt 15 Jahre als Ortschaftsrat wurden unter anderem die Umgestaltung des Friedhofs, die Sanierung der Leichenhalle ("Die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde hat sehr gut funktioniert") sowie die Erschließung des Wohngebiets "Hürsten" umgesetzt. Dieses sei aufgrund der Attraktivität sehr leicht zu vermarkten gewesen. Auch die zehn Bauplätze, die gerade erschlossen werden, sind seiner Ansicht nach schnell vergeben.

Auch wenn Hans Bitzer bilanziert, dass in Engstlatt in den vergangenen Jahren viel erreicht worden sei, bleibe für den neuen Ortsvorsteher und den Ortschaftsrat noch viel zu tun. Ihm fallen neben dem Vorhaben an der Schule die Fußgängerbrücke über die Bahnlinie ins Wohngebiet "Hürsten", die Sanierung der Festhalle, der Hochwasserschutz und die Sanierung der Hechinger-, Schweizer- und Wertenbachstraße ein. Gerne hätte er diese Aufgaben noch angepackt, doch vor allem private Gründe hätten ihn bewogen aufzuhören. "Es ist aber auch gut, wenn es neue Gedanken und andere Vorschläge gibt". Zudem gehe er mit dem Gefühl, dass Personen im Gremium bleiben würden, "die vernünftig agieren".

Hinsichtlich seiner eigenen Planungen steht nur fest, dass Hans Bitzer am 30. und 31. Juli die Geschäfte an seinen Nachfolger übergeben wird. Dieser wird in der Sitzung am morgigen Donnerstag gewählt (19 Uhr, Vereins- und Feuerwehrhaus); mit Klaus Jetter steht ein Kandidat bereit.

Nach seinem Ausscheiden will Bitzer erst einmal ein paar Tage gar nichts machen, um danach alles auf sich zukommen zu lassen: "Ich habe mir noch nicht überlegt, was ich in Zukunft machen werde. Aber ich habe keine Angst, in ein Loch zu fallen. Ich bin spontan."