Evangelische Kirchengemeinde erinnert an Eine-Welt-Tag an Katastrophen, aber auch an karibische Lebensfreude

Balingen. Die Katastrophenmeldungen aus Japan haben Erdbeben und Cholera, Elend und Unruhen in Haiti vergessen lassen. Am Eine-Welt-Tag, 9. und 10. April, möchte die evangelische Kirchengemeinde an die schrecklichen Ereignisse in dem Karibik-Staat erinnern.

Haiti soll dabei aus verschiedenen Perspektiven vorgestellt werden: zum einen die Geschichte und Kultur des geschundenen Inselstaats, zum anderen die augenblickliche Lage und die Zukunftsperspektiven. Dazu wurde ein Referent von der Diakonie-Katastrophenhilfe eingeladen, der vor kurzem aus Haiti zurückgekommen ist. Zudem wird die Balinger Ärztin Annette Frick, die mit der Organisation Humedica unmittelbar nach dem Erdbeben Hilfe geleistet hat, von ihrer Arbeit dort berichten.

Auch die heitere, unbeschwerte Seite des Inselstaats soll gezeigt werden. Dazu hat Antonia Makutz-Weber mit Konfirmandinnen und anderen engagierten Mädchen der Kirchengemeinde einen haitianischen Tanz und Lieder aus Haiti einstudiert.

Auf Antonia Makutz-Weber wurde die Kirchengemeinde durch die Haiti-Hilfe Schramberg aufmerksam. Sie hat am Gymnasium Nürtingen unter anderem Tanz unterrichtet und war zu Studienzwecken für ein halbes Jahr in Haiti.

Nach ihrer Rückkehr hat sie sich für das Schramberger Projekt engagiert. Unter der Leitung von Pater Andre Silvestre, der in den USA Theologie und Psychologie studiert hat, wurde in Haiti ein Waisenhaus eingerichtet. Dort wurden nach dem Erdbeben traumatisierte Kinder behandelt.

Am Samstag, 9. April, spricht Annette Frick ab 19 Uhr in der Stadtkirche. Die Veranstaltung wird durch Tänze und Lieder aufgelockert. Am Sonntag, 10. April, beginnt um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Balinger Stadtkirche. Pfarrer Ingo-Christoph Bauer will auch hier das Böse und das Gute von Haiti zeigen. Auch an diesem Tag werden Tänze und Lieder aufgeführt. In einer Dialogpredigt zwischen dem Pfarrer und einer Referentin von der Katastrophenhilfe wird Haiti thematisiert. Nach dem Gottesdienst trifft sich die Gemeinde zu einem haitianischen Mittagessen im Gemeindehaus, anschließend wird Annette Frick eine Film-Dokumentation über ihre Erlebnisse zeigen. Die Hälfte der Spenden, die eingenommen werden, kommt einem Waisenhaus in Haiti zugute. Die andere Hälfte geht an das Schulfriedensprojekt CEPAN in Nigeria.