Foto: Alf Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Balinger Julian Alf fotografiert – wie hier den Lochen – mittels einer Drohne. Dabei muss er strenge Bestimmungen beachten

Sein Lieblingsmotiv ist so groß, dass Julian Alf es nur aus einiger Entfernung erfassen kann: Der Hobbyfotograf lichtet am liebsten die Region rund um seinen Wohnort Balingen ab – und das aus der Luft. Der 25-Jährige fotografiert mit einer Drohne.

Balingen. Wenn seine Drohne vom Boden abhebt, muss Julian Alf seit April einiges mehr als zuvor beachten. Neben dem Fotomotiv muss der 25-Jährige auch gleichzeitig seine Umgebung sowie Daten wie die Flughöhe im Blick haben. Laut der neuen Drohnen-Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur dürfen Fotografen wie Alf bei Luftaufnahmen die Drohne nicht außer Sichtweite fliegen lassen. Auch das Fotografieren über Privatgrundstücken oder militärischen Anlagen und sogenannten "Blaulichtsituationen" ist verboten.

Dabei geht es neben dem Schutz von Privatsphäre auch um die Gefahr, dass jemand durch herabstürzende Teile verletzt werden könnte. "Man muss ziemlich aufpassen, dass man alles im Blick hat", meint der 25-Jährige. Ohne Genehmigung darf er das Fluggerät nicht mehr als 100 Meter in die Höhe steigen lassen.

Mit Fotografie beschäftigt sich der Krankenpfleger seit einigen Jahren. Dabei aber eine Drohne zuhilfe zu nehmen, darauf brachte ihn ein Kollege. "Besonders reizt mich dabei die Perspektive, den Ort aus einem anderen Blickwinkel zu sehen", erklärt Alf.

Zunächst probierte er eine kleinere Drohne aus. "Aber das war nur Jux und Spielerei". Seit eineinhalb Jahren fliegt er ein größeres Fluggerät. Und das bedeutet, dass man sich intensiv mit dem den Regeln und Bestimmungen beschäftigen muss. Ohne eine entsprechende Versicherung darf eine Drohne auch nicht abheben.

Das Fluggerät besteht aus einem "Körper" mit Akku sowie vier Füßen mit je einem Propeller daran. In der Mitte ist eine Kamera angebracht.

Während das Flugobjekt in die Höhe steigt, steht Alf am Boden und lenkt die Drohne, ähnlich wie bei einem ferngesteuerten Auto. Auf seinem Smartphone kann er das Kamerabild verfolgen, die Parameter für ein gutes Bild einstellen sowie Flugposition und -höhe kontrollieren.

"Sobald die Kamera in der Luft ist, greifen die Regeln der Fotografie." Das heißt er wählt den Bildausschnitt, bei dem er den Auslöser drückt, stellt Helligkeit, Verschlusszeit und die Blende ein.

Neben Luftaufnahmen von Balingen fotografiert Alf besonders gerne die Natur. "Schön ist es im Herbst auf dem Lochen, wenn der Nebel unten im Tal liegt, man selbst aber drüber schwebt."

Weitere Informationen: Viele Drohenbilder von Julian Alf sind unter anderem auf Instagram zu sehen – der Name seines Kanals dort lautet "droneshotsde".