Ausgebremst. Kiels Nationalspieler Steffen Weinhold hat HBW-Spielmacher Felix König aufs Korn genommen. Foto: Eibner

Handball: HBW bekommt von Kiel das Fell über die Ohren gezogen.

Das war deftig. Mit 17:37 (6:21) ist Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Mittwochabend beim Rekordmeister THW Kiel untergegangen. Dabei hatten sich Trainer Markus Gaugisch und sein Team das Duell in der Ostseehalle ganz anders vorgestellt.

Dass dem HBW abermals ein Coup, wie beim 22:21-Erfolg in der Vorrunde, gelingen würde, hatte zwar sicher niemand auf der Rechnung, dass es allerdings eine derartige Packung setzten würde, wohl auch nicht. Doch die zeichnete sich bereits nach 30 Minuten ab, als der HBW mit 6:21 im Hintertreffen lag. Erst im zweiten Durchgang wurde es etwas besser,

"Das war eine ganz bittere erste Hälfte. Wir haben 18 Gegenstoßtore und damit die Höchststrafe bekommen. Wir hatten eigentlich einen Plan, wie wir gegen die offensive Kieler Deckung spielen wollten. Aber dieser ist zu keinem Zeitpunkt aufgegangen. Stattdessen: Gegenstoß, Gegenstoß, Gegenstoß, und wir mussten die Kieler Welle über uns ergehen lassen", sagte HBW-Trainer Markus Gaugisch. Zwar verzichtete der Coach auf Spielmacher Martin Strobel – er blickt Vaterfreuden entgegen in blieb in Balingen – dennoch hatte er sich mehr erwartet. "Es ist hart zu akzeptieren, dass wir alles vermissen lassen haben, was uns sonst ausmacht. Wir werden darüber reden, denn auch aus so einem Spiel kann man etwas mitnehmen", so Gaugisch weiter. HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer nannte den Auftritt in der ersten Halbzeit gar "eine Frechheit. Man muss einfach erwarten, dass unsere Spieler den Verein richtig vertreten."

Erst einmal hat der HBW ein Spiel in der Handball-Bundesliga höher verloren. Mit 18:40 – am 15. September 2010. Nun bleiben den Schwaben zumindest ein paar Tage, um die Pleite zu verarbeiten. Erst am Mittwoch, 11. März, ist der HBW zu Hause gegen den VfL Gummersbach wieder gefordert. Eine Woche später steht mit dem Heimspiel gegen den Bergischen HC ein nicht minder wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Plan. In der Vorrunde zog der HBW gegen beide den Kürzeren. Mit 25:31 in Gummersbach und mit 18:22 beim BHC.

MT Melsungen – HSV Hamburg 23:26 (10:14). Tore für Melsungen: Rnic (5), Maric (3), P. Müller (3), Schröder (3), Allendorf (2/1), Danner (2), Boomhouwer (1), Fahlgren (1), M. Müller (1), Sellin (1), Vuckovic (1); Hamburg: Lindberg (9/5), Pfahl (6), Hanisch (5), Toft Hansen (5), Jansen (1).

THW Kiel – HBW Balingen-Weilstetten 37:18 (21:6). Kiel: Dahmke (11/2), Duvnjak (10), Toft Hansen (5), Palmarsson (3), Weinhold (3), Vujin (2), Ekberg (1), Klein (1), Sprenger (1); HBW: Ilitsch (3), Nyokas (3), Böhm (2), Djozic (2/2), König (2), Ruß (2), Frietsch (1), Vasilakis (1), Vrazalic (1), W. Strobel (1).

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke 25:21 (13:13). Flensburg: Eggert (6/1), Jakobsson (5), Nenadic (5), Elahmar (4), Nicolaisen (2), Radivojevic (2), Machulla (1); Lübbecke: Langhans (4), Remer (4), Tauabo (4/2), Dissinger (3), Vukovic (3), Løke (1), Pajovic (1), Pieczkowski (1).

Rhein-Neckar Löwen – SG BBM Bietigheim 35:25 (21:14). Löwen: Groetzki (10), Reinkind (5), Ekdahl du Rietz (4), Mensah Larsen (4), Myrhol (4), Gensheimer (3/1), Kneer (3), Sigurmannsson (1), Steinhauser (1); Bietigheim: Praznik (5/2), Kirveliavicius (4), Schmid (4), Dahlhaus (3), Haller (2), Heuberger (2), M. Rentschler (2), Salzer (2), Scholz (1).