Gemeinsam für den Bürgerkontakt: die ehrenamtlichen Helferinnen Frieda Schnitzer, Wilma John, Else Fischer (von links) und der Koordinator Claus Seyfried. Foto: Wagener Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Balinger Einrichtung besteht seit nunmehr 20 Jahren / Festakt im April / Suche nach Helfern schwierig

Von Fabian Wagener

Balingen. Wanderungen, Buchvorstellungen, Gymnastiktreffen: Der Bürgerkontakt in Balingen bietet ein vielfältiges Programm. In diesem Jahr feiert die Einrichtung ihr 20-jähriges Bestehen.

"Gerade für ältere Menschen ist es häufig schwierig, neue Kontakte zu knüpfen", sagt Claus Seyfried, der Koordinator des Bürgerkontakts. Dies zu erleichtern, daran arbeiten Seyfried und die inzwischen mehr als 20 ehrenamtlichen Helfer im Generationenhaus in Balingen. "Mit unserem Tun wollen wir den Bürgern eine Chance bieten, untereinander in Kontakt zu treten", heißt es auf der Internetseite der Einrichtung.

Um dieses Ziel zu erreichen, bietet der Bürgerkontakt jede Woche eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen an: von regelmäßigen Strick-Treffen und Spielenachmittagen über Städte-Trips, Vorträge und Musikrunden bis zu Gymnastikkursen.

Und in diesem Jahr steht ein ganz besonderes Ereignis auf dem Programm: Am 26. April begeht der Bürgerkontakt seinen 20. Geburtstag. "Dann wird wohl auch der Oberbürgermeister da sein und ein Grußwort sprechen", sagt Seyfried.

Mit dabei sein wollen auch die 72-jährige Frieda Schnitzer und die elf Jahre ältere Wilma John. Seit der Gründung helfen die beiden Frauen im Generationenhaus mit, dessen Räume dem Bürgerkontakt von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. "Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich nichts für die Gesellschaft machen würde", gibt Schnitzer Einblicke in ihre Motivation. Und John findet: "Es ist schön, wenn die Menschen nach einer Veranstaltung sagen: Es hat mir gefallen."

Und Gefallen finden offenbar nicht wenige Balinger am Bürgerkontakt. Das Stammpublikum sei zwar 75 Jahre und älter, gleichwohl kämen über die Woche verteilt meist mehr als 100 Menschen in das Haus in der Filserstraße. "Wir sind mit dem Besuch insgesamt zufrieden", sagen John, Schnitzer und Seyfried unisono.

Alles also im grünen Bereich? Nicht ganz, denn ein Punkt bereitet dem Team Kopfzerbrechen: die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helfer, die vor allem die sehr wichtigen organisatorischen Aufgaben wie beispielsweise die Raumdekoration übernehmen. "Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter sind mittlerweile mehr als 80 Jahre und ziehen sich langsam zurück", berichtet Seyfried. Er habe die Befürchtung, dass man irgendwann nicht mehr genug Leute zusammenkriege, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Und die Helferin John ergänzt: "Es ist nicht einfach, Nachfolger zu finden, die Verantwortung übernehmen."

Den Kopf in den Sand stecken, das tun sie gleichwohl nicht im Generationenhaus. Alles in allem blicken sie optimistisch in die Zukunft. Und das Problem mit einem Mangel an engagierten Helfern kriege man auch noch in den Griff, meint Frieda Schnitzer: "Baden-Württemberg ist doch das Land der Ehrenamtlichen."