Will die Region voranbringen: IHK-Präsident Christian O. Erbe. Archiv-Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Landtagswahl: IHK fühlt den Kandidaten mit sogenannten "Wahlprüfsteinen" auf den Zahn

Zollernalbkreis. Mit "Wahlprüfsteinen" möchte die Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK) im Vorfeld der Wahl den Landtagskandidaten auf den Zahn fühlen. "Mit der Wahl werden wichtige politische Weichen für die kommenden Jahre gestellt", sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe.

Die "Wahlprüfsteine" sind eine Zusammenstellung der wichtigsten Positionen und Forderungen der regionalen Wirtschaft. Insgesamt wurden 49 Einzelpositionen zu den Kernthemen Bildung, Infrastruktur, Innovation und wirtschaftliche Rahmenbedingungen formuliert mit dem Ziel, von den künftigen Abgeordneten im Landtag mehr Unterstützung für die Region zu bekommen: "Wir wollen mehr Neckar-Alb", sagt Erbe.

Die IHK-Vollversammlung habe die "Wahlprüfsteine" verabschiedet, nachdem diese in den IHK-Landkreisgremien diskutiert worden seien, teilt die Kammer mit. Auch die Mitglieder – die Unternehmer aus der Region – hatten dabei ein Wörtchen mitzureden: Die Wahlprüfsteine waren auf der Website der Kammer zur Diskussion gestellt.

Unter anderem sprechen sich die Unternehmer für die Einrichtung eines Innovationszentrums auf dem Campus der Hochschule Reutlingen aus: Das in Zusammenarbeit mit der IHK erarbeitete Konzept sieht vor, mehr Firmengründungen aus und an den Hochschulen zu ermöglichen – das gelte auch für die Hochschulen Albstadt, Tübingen und Rottenburg, betont der IHK-Präsident. Zudem soll das Projekt "Virtuelles Kraftwerk" weiterhin genutzt werden, um die Neckar-Alb zu einer Modellregion für dezentrale Energieversorgung zu machen. Und noch einen wichtigen "Wahlprüfstein" gibt es: Die Bildungseinrichtungen in der Region sollen, was die technologische Entwicklung angeht, auf dem neuesten Stadt sein: "Aus- und Weiterbildung müssen an die Anforderungen der Digitalisierung angepasst werden", fordert Erbe.

Auf der Liste stehen zudem der Erhalt und die Sanierung der Landesstraßen sowie der Einsatz für den neuen Bundesverkehrswegeplan: Dort sollen nach dem Wunsch der IHK die wichtigsten regionalen Straßenbauprojekte ganz vorne stehen.

Insgesamt wolle das Parlament der Unternehmer anhand der "Wahlprüfsteine" nicht nur entscheiden, welche Kandidaten für die Weiterentwicklung der Region die besten sind, sondern es wolle darüber hinaus auch die Arbeit der künftigen Landesregierung kritisch begleiten.

Weitere Informationen: www.ihkrt.de/landtag 2016