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Entwarnung in Balingen. Halbe Stadt am Freitag lahmgelegt. Sperrungen lösen Verkehrschaos aus.

Balingen - Entwarnung: Die Bombendrohung gegen das Balinger Unternehmen Bizerba am Freitag hat sich als falsch herausgestellt. Nach Angaben der Polizei wurde in den Betriebsstätten in Balingen sowie in Meßkirch kein Sprengstoff gefunden.

Die Drohung hatte am Freitag nicht nur die Betriebsabläufe bei Bizerba, sondern auch das öffentliche Leben in Balingen erheblich beeinflusst. Alle Standorte - in Balingen die Konzernzentrale, die Service-Einheit oim Hobbyland, das sogenannte Werk II sowie das Betriebsrestaurant Waagschale - waren evakuiert und abgeriegelt worden.

Die Sperrung zahlreiecher Straßen rund um die Bizerba-Betriebsstätten sorgte für ein erhebliches Verkehrschaos. Dass eine Bombendrohung zu der Räumung führte, war den Mitarbeitern in Balingen zunächst nicht bewusst: Viele gingen, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung sagten, von einem Brandmeldealarm aus – und davon, dass sie recht bald wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. Erst auf den Sammelplätzen auf den Betriebsgeländen, wo sie unter den Bäumen Schatten vor der heißen Sonne suchten, erfuhren sie davon, dass es eine Bombendrohung gegeben hatte. "Was für kranke Menschen gibt es?", fragte ein Mitarbeiter, ein anderer nahm’s mit Galgenhumor: "Bombenstimmung bei Bizerba".

Derweil ermittelt die Polizei mit Hochtouren, um den anonymen Anrufer ausfindig zu machen. Eine weibliche Stimme hatte sich um 12.25 bei Bizerba direkt gemeldet; unklar ist, ob tatsächlich eine Frau an der Strippe war oder ob die Stimme technisch verfälscht wurde. Völlig unklar ist derzeit nach Angaben der Polizei der Hintergrund der Drohung; man ermittle in alle Richtungen.

Der Anruferin oder dem Anrufer droht eine saftige Strafe - wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen einer Straftat eine Haftstrafe bis zu drei Jahren. Dazu kommen die Kosten für den Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und DRK sowie mögliche zivilrechtliche Forderungen von Bizerba aufgrund des Produktionsausfalls.