Handball: "Bad Boys" und neuer Coach bescheren HBW gegen Wetzlar ein volles Haus

Von Ulrich Mußler

Ein kleines Klassentreffen der "Bad Boys" steht am Samstag in der Balinger Sparkassen-Arena auf dem Programm. Wenn Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten die HSG Wetzlar empfängt (19 Uhr), stehen vier Europameister auf der Platte.

Beim HBW führt Martin Strobel Regie, für Wetzlar laufen der jüngst zum Handballer des Jahres gekürte Torhüter Andreas Wolff, Rückraum-Ass Steffen Fäth und Kreisläufer Jannik Kohlbacher auf. Nicht nur, dass es in dieser Hinsicht schon vor dem Spiel 3:1 für Wetzlar steht, verdeutlicht, dass die Favoritenrolle bei den Gästen aus Hessen liegt. In der Tabelle grüßt das Team von Trainer Kai Wandschneider, das den ersten Vergleich in dieser Saison klar mit 32:21 für sich entschied, von Platz sechs. Die Schwaben hingegen gehen mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze in die verbleibenden Begegnungen.

Die HBW-Fans aber sind trotz der prekären Lage heiß auf Handball. Schon seit Montag ist das Spiel gegen Wetzlar ausverkauft. Schließlich stehen nicht nur die vier Goldjungs, die in Polen mit der deutschen Nationalmannschaft den EM-Titel gewannen, im Fokus – auch Frank Bergemann. Der 59-Jährige hat als HBW-Trainer zum ersten Mal bei einem Punktspiel die Verantwortung. "Positiv" blickt er seinem Debüt entgegen – "Ich spüre Vorfreude und eine Grundspannung. Ich muss aber auch eine gewisse Ruhe bewahren."

Dass Rechtsaußen Jannik Hausmann (Sprunggelenk) und der Langzeitverletzte Felix König ausfallen, hinter dem Einsatz des französischen EM-Teilnehmers Olivier Nyokas (Muskelprobleme), der in dieser Woche noch nicht trainiert hat, ein Fragzeichen steht und zudem einige seiner Spieler zuletzt angeschlagen waren, blendet Bergemann aus. "Ich habe keinen Bock darauf, herumzujammern. Wir müssen uns auf die konzentrieren, die da sind und keine Alibis liefern. Entscheidend ist die Bereitschaft, und die spüre ich." Und die erachtet Bergemann als unerlässlich, sein Ziel zu erreichen – die Balinger Arena zu einer Festung zu machen, in der der Funke von einem leidenschaftlichen Team auf die Fans überspringt.

Das Duell mit der HSG Wetzlar sieht Bergemann als große Herausforderung. "Die HSG spielt taktisch klug, bisher eine super Runde und hat eine tolle Entwicklung durchgemacht. Unabhängig von den Europameistern – die Mannschaft ist auf allen Positionen doppelt stark besetzt. Wir müssen schon einen sehr guten Tag erwischen, um sie zu schlagen."