Die Festgesellschaft an einem Tisch – aber keineswegs vereint: Mit der Komödie "Je oller desto doller" bereiten die Weilstetter Darsteller den Zuschauern einen vergnüglichen Abend. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Darsteller des Weilstetter Musikvereins bereiten Zuschauern mit Komödie vergnüglichen Abend

Vorhang auf: Zum mittlerweile 36. Mal hat die Theaterabteilung des Musikvereins Weilstetten am Wochenende zur heiteren Vorführung eingeladen. Die Resonanz war gewaltig, die Aufführung am Samstagabend restlos ausverkauft, und auch am Sonntag war die Veranstaltung sehr gut besucht.

Balingen-Weilstetten. Unmittelbar nach Ende der Sommerferien begann das elfköpfige Ensemble mit den Proben, und diese umfangreiche Vorbereitungsphase sollte sich für die Laienspielgruppe auszahlen. Zur Aufführung kam die Komödie in vier Akten von Regina Rösch mit dem Titel "Je oller desto doller – oder: Der 75. Geburtstag".

Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Stücks ist der 75. Geburtstag des Seniors im Haus, Ludwig Reißer (gespielt von Rudi Vögele). Schon im Vorfeld geht dabei so ziemlich alles drunter und drüber. Von schiefen Girlanden, einem blutunterlaufenen Daumen und vermeintlich zu kurzen Tischdecken bis hin zu den fehlenden Knödeln, da die Katze den Teig gefuttert hatte.

Zu allem Überfluss zieht sich die Dame des Hauses, Hedwig Reißer (Annette Strölin), auch noch einen Armbruch zu und fällt somit für die Vorbereitung komplett aus. Deren Mann Eugen (Manfred Kühn), ihr Sohn Xaver (Elias Teufel) und Bürgermeister Kornelius Schreiber (Roland Frank) sind fortan auf sich alleine gestellt. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man schon mit der einfachen Mengenangabe von 500 Millilitern nichts anfangen kann.

Auf Mitleid kann Hedwig nicht hoffen, denn "Gosch goht no". Mit Verspätung trifft dann endlich auch das Geburtstagskind Ludwig (Rudi Vögele) ein, verliert aber bei der Überreichung des Präsents gleich einmal die Hose. Nach und nach trudeln die ganzen Gäste ein, die "verfressene und versoffene Verwandtschaft" und der schottische Dudelsackspieler Winni McDudel (Gerd Behnert).

Auch die feuchtfröhlichen Festivitäten sind mit viel Tohuwabohu und reichlich Zwietracht gesät. Vor allem Hedwig bekommt immer wieder ihr Fett weg. "Der Himmel däts se loben, wenn ich wünschte sie bliebe oben" wird der Frau des Hauses auf den Weg gegeben. Zudem wird ausführlich über das großes Hobby des Jubilars – Außerirdische – schwadroniert und reichlich philosophiert, nach dem Motto: "Ein Tennisarm ist schon schlimm genug, wie weh tut dann erst ein Golfsack?"

Die Sorge von Hedwig, von Außenirdischen entführt zu werden, kann die Festgesellschaft schon einmal überhaupt nicht teilen, denn "wer die nachts holt, bringt sie am Tag wieder zurück". Dass natürlich die Kontaktaufnahme von Geburtstagkind Ludwig mit den Außerirdischen vergeblich war und das Seminar "Wie bringe ich mein Mann zum Haushalt" wichtiger als die gemeinsame Zeit mit dem Gatten ist, versteht sich von selber. Alles in allem erlebten die Besucher vergnügliche Theaterstunden.