Benefizkonzert für Flöten und Cembalo in der Balinger Heilig-Geist-Kirche
Von Ilona Tahir
Balingen. Nach dem Ausklang des anspruchsvollen musikalischen Programms der Heilig-Geist-Kirche im Dezember 2014 gönnte sich Kirchenmusikleiterin Stefanie Köpfler-Bertels kaum eine Atempause.
Nun stand am letzten Januar-Sonntag das Benefizkonzert zugunsten der neuen Orgel mit der Flötistin Heidrun Geckeler-Paulus, die auch als Musikpädagogin und Herausgeberin von Flötenliteratur tätig ist, auf dem Programm.
Die beiden Musikerinnen gestalteten ein reichhaltiges Konzert mit Werken des deutschen, italienischen und englischen Barock und erwiesen sich als ein perfekt aufeinander abgestimmtes Duo.
Sensibel gestaltete Stefanie Köpfler-Bertels den Cembalo-Anschlag in den Adagio-Parts der Sonata e-moll von Benedetto Marcello, sacht setzte Heidrun Paulus mit ihrer Blockflöte ein. Beide kosteten die Melodiosität des Adagio aus. Hochdynamisch spielten sie ihre Instrumente in den jubelnden Allegro-Sätzen. Hier wie auch in der tänzerischen Suite a-moll von Telemann, die Heidrun Paulus auf der Traversflöte interpretierte, bewunderten die Zuhörer die perfekte Atemtechnik und Beweglichkeit in der Melodieführung der Flötistin.
Kostproben ihres Könnens als Cembalo-Solistin gab Stefanie Köpfler-Bertels in Frobergers "Partite auff die Mayerin", einem melodiösen Stück mit feinsinnigen Variationen. Dynamisch gestaltete sie Bachs Prélude zur Englischen Suite g-moll – kaum vermögen die Augen der Zuhörer ihren Fingerbewegungen zu folgen. An irische Weisen erinnerte "The Division Flute" eines anonymen englischen Komponisten – idyllisch, tänzerisch, leicht melancholisch – die Heidrun Paulus mit weichen Tönen ihrer Blockflöte wunderschön ausführte.
Mit dem letzten Stück ihres Programms, dem Concerto in C von William Babell, setzten beide Musikerinnen noch einmal einen besonderen Höhepunkt, was die Dynamik, Farbigkeit und Ausdrucksfähigkeit ihrer Instrumentenbeherrschung anbelangt – und ihre Spielfreude. Strahlend klare Klänge entlockte Heidrun Paulus ihrer kleinen Blockflöte.
Beide Künstlerinnen freuten sich über den begeisterten Applaus ihrer zahlreichen Zuhörer und revanchierten sich mit einer Zugabe.
