Im Gespräch (von links): der CDU-Bundestagskandidat Thomas Bareiß sowie Albert und Martin Sauter von der Kern & Sohn GmbH. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

Infrastruktur: CDU-Kandidat beantwortet Fragen der Bürgerinitiative Zollernalb zu Straße und Schiene

Balingen-Frommern. Breitband, Schiene, Straße und mehr: In den Einzelinterviews der Bürgerinitiative Zollernalb mit den Bundestagskandidaten geht es um die Infrastruktur der Zollernalb. Zu Gast bei Albert und Martin Sauter, Geschäftsführer der Firma Kern & Sohn in Frommern: Thomas Bareiß, CDU-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für den Wahlkreis 295 Zollernalb-Sigmaringen.

Straßenbau? Ein riesengroßes Thema. Dabei gebe es dicke Bretter zu bohren, sagt Bareiß und erinnert an ein Plakat, mit dem vor 20 Jahren für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße nach Tübingen und Stuttgart geworben worden war: "B 27 – schneller, breiter, jetzt!" Dass das Vorhaben bis heute auf manchen Abschnitten nicht vorangekommen sei, ist für Bareiß nicht nachvollziehbar.

Als Erfolge der vergangenen Legislaturperiode wertet er die Ortsumfahrungen Endingen-Erzingen-Dotternhausen-Schömberg, die jetzt in den vordringlichen Bedarf gerückt seien. Ein wichtiges Thema sei auch die Ortsumfahrung Lautlingen, die – so Bareiß’ Wunsch – noch in der nächsten Legislaturperiode baureif sein sollte: "Geld ist genügend da."

Die Planung der Bürgerinitiative sei geprüft worden und laut Regierungspräsidium keine Alternative. Wichtig sei es jetzt, die weiteren Schritte einzuleiten. Die neue Planung von Seiten der Bürgerinitiative ist laut Bareiß nicht hilfreich, eher eine Verzögerungstaktik. Die Initiative solle das normale Verfahren abwarten und danach Bedenken und Ideen einbringen. Befürchtungen, weiß der CDU-Politiker, werde es bei neuen Straßenbauvorhaben immer geben: "Auch Roßwangen befürchtet eine starke Verkehrsbelastung, wenn die Umgehung Endingen gebaut wird."

Für die dreispurige B 463 bis zum Eyachviadukt hofft Bareiß auf eine Baureife bis zum Jahr 2020. Warum die ganzen Verzögerungen? Sicher seien in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, räumt er ein. Planungskapazitäten seien abgebaut worden. Das habe man jetzt zum Glück erkannt. Landesweit sollen 50 neue Stellen geschaffen werden. Die brauche es: Wenn in der Vergangenheit zwei Planer für eine Straße nötig gewesen seien, so seien es heute acht – bedingt durch die vielen neuen Auflagen etwa in Sachen Natur- und Lärmschutz, "Stichwort Fledermausbrücke Tübingen".

Was die Elektrifizierung der Zollernalb-Bahn angehe, so müsse die bis zur Fertigstellung von Stuttgart 21 abgeschlossen sein, um nicht abgehängt zu werden. Notfalls könnte eine gewisse Zeit mit Hybridzügen überbrückt werden. Dabei gelte es, "nicht in Wahlkampfzeiten alles Mögliche zu versprechen", sondern "möglichst alle mit ins Boot zu holen". Wie gesagt, Geld sei vorhanden: 560 Millionen Euro gebe es zusätzlich vom Bund für Infrastruktur in Baden-Württemberg. Auch das Land habe so viele Einnahmen wie noch nie.

Zur Dateninfrastruktur: Bis 2020 – 2025 werde man 100 Milliarden Euro dafür brauchen, schätzt Bareiß. Wichtig sei es, Funklöcher zu schließen und flächendeckend Glasfaserkabel zu verlegen. LTE werde durch 5G abgelöst, "das ist wichtig auch fürs autonome Fahren". Die Energiewende? "Es ist das größte Strukturprojekt, das Deutschland jemals hatte." Verbrennungsmotoren? Die werde es auch in 30 Jahren noch geben, parallel zu den Elektroautos: "Es wird ein Miteinander sein."