Den Plan vor Augen, zahlreiche Wünsche im Kopf: Die Balinger haben während des Bürgerspaziergangs zahlreiche Wünsche zur Gartenschau geäußert. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Grünprojekt: Liste mit Vorschlägen nach Bürgerspaziergang liegt vor / Workshops nach Haushaltsklausur

Von Steffen Maier

Die für das Jahr 2023 in Balingen geplante Gartenschau beflügelt die Fantasie der Balinger schon heute. Nach dem Bürgerspaziergang Ende Oktober sind mittlerweile zahlreiche Ideen, Vorschläge und Wünsche für das Grünprojekt eingegangen.

Balingen. Das Überlinger Landschaftsarchitektenbüro Senner, das die Stadt auf dem Weg zu dem Großprojekt im Jahr 2023 eng begleitet, hat die zahlreichen Anregungen zusammengefasst.

Die umfangreiche Liste liegt unserer Zeitung vor – und sie macht deutlich, was schon im Rahmen des Bürgerspaziergangs bemerkbar war: Die Balinger freuen sich auf das Großprojekt, und sie sind mit vollem Eifer dabei, wenn es darum geht, es zu einem Erfolg werden zu lassen. Für die derzeit geplanten Schwerpunktbereiche der Gartenschau – Fischweiher, Bauhofareal und Au-Stadion, Eyach-Auen und Stadtgarten, Steinach-Wasserfall und Rappenturm, die Gebiete rund ums Zollernschloss und Klein-Venedig sowie die Stadthalle und das Wolfental – sind zahlreiche Anregungen eingegangen. Beispiele gefällig? Bitteschön.

Fischweiher

Mehrfach genannt wurde dort der Wunsch nach einem durchgehenden Rad- und Fußweg von Balingen in Richtung Engstlatt und Ostdorf sowie nach einer Brücke am Fischweiher, um vom linken auf das rechte Eyachufer wechseln zu können, so dass ein Rundweg entsteht. An der Stadtmühle angeregt wurde ein Streichelzoo oder eine Brauereigaststätte – zudem könnte dort die Wasserkraft genutzt werden.

Bauhofareal

Das Konzept, hier zunächst das Veranstaltungsgelände der Gartenschau und anschließend Wohnraum zu schaffen, findet Zustimmung. Angelegt werden könnten zudem, so ein Wunsch, Schaugärten – oder auch ein Biergarten. Der Damm mit dem Baumbestand entlang der Eyach sollte, so ein anderer Wunsch, unbedingt erhalten bleiben.

Stadtgarten

Vorgesehen ist in den Eyach-Auen, wie berichtet, die Verlegung der Tennisplätze ans Hobbyland; dadurch könnte Raum für Aktivangebote entstehen. Neben diversen sportlichen Aktivitäten – Skatepark, Beachvolleyball, Boulebahn – können sich viele dort auch eine Gastronomie und auch eine Bühne für kulturelle Darbietungen wie Konzerte und Lesungen vorstellen. Der alte Baumbestand sollte sowohl in den Auen als auch im Stadtgarten geschont werden, sagen mehrere Balinger. Ebenfalls genannt wird der Wunsch nach einem Zugang zum Wasser. Angeregt wurde zudem, die Brückenunterführungen in ganz Balingen als legale Flächen für Graffiti-Künstler zur Verfügung zu stellen – nach dem Vorbild der Stromkästen, deren künstlerische Gestaltung im vergangenen Jahr begonnen hat.

Zollernschloss

Gewünscht wird unter anderem eine grüne Querverbindung zwischen der Steinach und der Eyach. Die Balinger Stadtgeschichte (Stichworte sind Mühlkanal, Gerberviertel, Sailerbahn, Rappenturm) sollte, so eine weitere Anregung, in die Gartenschau einbezogen und besonders dargestellt werden. Auch Zugänge zu den Wasserläufen werden wieder als Wunsch genannt. Für das Schwefelbad-Areal liegt zudem der Vorschlag der Initiative Freiraum vor, dieses Ensemble, in dem sich neben dem ehemaligen Tanzcasino auch das Jugendhaus befindet, als Kreativ-Standort zu nutzen – so sei etwa neben dem Jugendhaus eine Kleinkunstbühne hier denkbar.

Aussichtsturm

Durch das Büro Senner angeregt worden ist ein Aussichtsturm auf dem Bebelt – die Idee finden viele offenbar gut, aber vorstellen können sich viele einen solchen Aussichtsturm auch an einer anderen Stelle: Als mögliche Standorte wurden genannt: der Freibadparkplatz (Aussicht aufs Zollernschloss und die Dächer der Altstadt), der Lindlesberg (Blick auf die Innenstadt sowie auf die Zollernalb und das Eyachtal) und der Heuberg, zu dem einige ohnehin eine bessere Fußverbindung wünschen.

Weiteres Vorgehen

Die Bürgerbeteiligung sowie die Konkretisierung der Ideen wird im Frühjahr fortgesetzt. Zwei Workshops sind derzeit geplant, einer über Daueranlagen, der andere zum Ausstellungsjahr. Die Workshops finden laut Baudezernent Michael Wagner voraussichtlich im Mai statt – nachdem Stadtverwaltung und Gemeinderat in der Finanz-Klausurtagung beraten haben, was überhaupt realisiert werden kann, was sich die Stadt leisten kann und will. Ziel sei es in jedem Fall, so Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung, für die Gartenschau "gute Qualität zu liefern".