Mitglieder der Ahmadiyya Gemeinde haben Infotafeln aufgestellt und Bücher ausgelegt. Foto: Breisinger

Tag der offenen Tür im muslimischen Gemeindezentrum. Jugend lernt die Gebete nur noch auf Deutsch.

Balingen - Am alljährlichen bundesweiten "Tag der offenen Moschee" beteiligte sich auch wieder die Ahmadiyya Muslim Jamaat in Balingen. In den Räumen in der Geislinger Straße waren die Gemeindemitglieder für Gespräche offen.

"Unsere Räumlichkeiten sind jeden Tag geöffnet. Aber gerade an diesem speziellen Tag möchten wir mit den Leuten ins Gespräch kommen und die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen geben", erklärte der Jugendleiter und Zuständige für den interreligiösen Dialog bei der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Balingen, Mansoor Ahmad, die Teilnahme seiner Gemeinde an der bundesweiten Aktion.

Aufgestellt waren Informationstafeln zu den Themen Heilige Stätten des Islams, über den heiligen Propheten Muhammad, über Islam und Wissenschaft, den Koran und des Verhältnis von Goethe zum Islam. Eine Infotafel widmete sich auch dem Begriffs "Dschihad", der laut Veranstalter nicht mit Heiliger Krieg übersetzt werden dürfe, sondern mit "Eine Anstrengung auf dem Wege Gottes".

In einem separaten Bereich standen auch die weiblichen Gemeindemitglieder für Fragen vor allem zum Thema "Frauen im Islam" zur Verfügung. Auf der Informationstafel erfuhren dort die Besucher, dass der Islam von der Gleichwertigkeit der Geschlechter ausgehe. Die Frau habe laut dem Heiligen Koran dieselben politischen und sozialen Rechte wie der Mann. "Wir Frauen treffen uns in einem von den Männern abgetrennten Bereich zum Freitagsgebet und ein- bis zweimal im Monat. Wir tauschen uns untereinander aus, unterhalten uns über die Grundlagen unserer Religion", erklärte Noreen Sadat.

Die Gebete werden vom Iman zweisprachig gesprochen: Auf Urdu und auf Deutsch. Bei den Jugendlichen wird jedoch nur noch auf deutsch gebetet. Rund 15 Personen nehmen regelmäßig an den Gebeten teil, so Ahmad.

Größerer Raum gesucht

"Räumlich stoßen wir an unsere Grenzen, wir sind auf der Suche nach etwas Größerem, doch es ist schwer etwas Geeignetes zu finden", sagt er weiter. Beim Opfer- und Zuckerfest feiern etwa 60 Gläubige gemeinsam. Dann muss die Ahmadiyya-Gemeinde auf Hallen im Stadtgebiet ausweichen. "Das klappt immer bestens ", freut sich Ahmad über die gute Zusammenarbeit mit der Balinger Stadtverwaltung.