Bereit für den Export sind diese Container. Die regionale Wirtschaft verzeichnet beim Außenhandel ein Plus. Foto: Ressing Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionale Exportwirtschaft wächst im ersten Halbjahr deutlich um 5,4 Prozent

Reutlingen. Die regionale Exportwirtschaft ist auch im ersten Halbjahr 2014 deutlich gewachsen. Von Januar bis Mai wurden die Vorjahreswerte jeweils übertroffen. Erst im Juni war ein Minus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes haben die Unternehmen des produzierenden Gewerbes aus den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb von Januar bis Juni ein Exportplus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Insgesamt wurden Waren im Wert von 3,3 Milliarden Euro ausgeführt.

"Der Export erweist sich erneut als Konjunkturlokomotive", kommentiert Heiko Müller, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses der IHK, die Entwicklung. Das zweite Halbjahr sei allerdings stark von Unsicherheiten geprägt. Die Sanktionen gegen Russland und der Nahost-Konflikt werde Auswirkungen haben: "Mit Volldampf wird es bei den Exporten nicht weitergehen", schätzt Müller.

Unter dem Strich rechne die heimische Exportwirtschaft trotzdem mit einem Gesamtplus von drei Prozent. Die von der IHK zu beglaubigenden Ursprungszeugnisse und Handelsrechnungen bestätigten diesen Trend. Im ersten Halbjahr wurden mehr als 12 400 solcher Exportdokumente ausgegeben. Das entspricht einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Innerhalb Europas hätten sich Rumänien, Irland, Finnland und Großbritannien positiv entwickelt. Portugal und auch Spanien fassten wieder Tritt. Außerhalb Europas kämen die Impulse aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südkorea und China. "Um das hohe Niveau zu halten, müssen die Exportunternehmen mehr denn je ihre Vertriebsanstrengungen im Ausland erhöhen", sagt Petra Brenner, Bereichsleiterin International bei der IHK Reutlingen. Gute Chancen böten die Länder Südostasiens wie Indonesien oder in Südamerika zum Beispiel Kolumbien, Peru oder Ecuador. Auch einzelne afrikanische Länder verdienten Beachtung sagt Brenner, obwohl die Marktbearbeitung aufwendig sei. Zusätzlich werde die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft einen Wachstumsschub im Handel mit den USA bringen, sofern sie wie geplant 2015 zum Abschluss komme.