Das Au-Stadion heißt demnächst Bizerba Arena. Foto: Maier

Unternehmen übernimmt für Balinger Traditionssportstätte die Namenspatenschaft.

Balingen - Tradition trifft auf Tradition: Das Balinger Unternehmen Bizerba wird Namenspate für das bedeutendste Sportgelände der Stadt. Das Au-Stadion heißt demnächst Bizerba Arena.

Der Namensänderung hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats bereits zugestimmt, in diesen Tagen wurden die letzten Vertragsdetails zwischen Bizerba und der Stadtverwaltung geklärt. Der Schriftzug des Unternehmens soll in der nächsten Woche am Dach der Tribüne angebracht werden.

Als "Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt und mit der TSG Balingen" wertet Bizerba-Vorstandschef Andreas Kraut die Übernahme der Namenspatenschaft. Im Jubiläumsjahr – Bizerba feiert sein 150-jähriges Bestehen – setze man damit ein weiteres Zeichen der engen Verbundenheit des Unternehmens mit der Heimatstadt und dem größten Verein, sagte Kraut im Gespräch mit unserer Zeitung.

Neben zahlreichen Bizerba-Mitarbeitern, die in der TSG-Familie aktiv und engagiert sind, ist auch Andreas Kraut dem Balinger Traditionsverein eng verbunden. Schon als Junge besuchte er Spiele der TSG-Kicker, derzeit ist Andreas Kraut Vorsitzender des Beirats der Fußballabteilung, in dem in erster Linie Sponsoren vertreten sind. Kraut will die Übernahme der Namenspatenschaft für das Sportgelände aber nicht nur als Zeichen der Wertschätzung zu den Fußballern, sondern zur TSG insgesamt verstanden sehen.

Das Areal ist für die TSG seit fast 100 Jahren das sportliche Zuhause. Zu Beginn der 1920er-Jahre wurde mit der Unterstützung des damaligen Balinger Bürgermeisters Hermann Rommel der TSG ein erstes Gelände auf der Au zur Verfügung gestellt; der Sportplatzbau wurde laut TSG-Chronik durch die Vorstände Eugen Roller und Hugo Schäfer realisiert. Zudem wurde eine Gerätehütte erstellt. Der Bau der Tribüne erfolgte in den 1950er-Jahren; das Stadion stellte, wie die TSG stolz vermerkt, "im gesamten süddeutschen Raum alles in den Schatten". Ausgedient hatte der Bau erst vor kurzer Zeit: Im Oktober 2014 wurde die neue Tribüne eingeweiht. In diesem Zusammenhang kam bei der Stadtverwaltung die Überlegung auf, die Namensrechte für den attraktiven Neubau zu vermarkten – zum Nutzen für beide Seiten.

Bizerba erhofft sich mit der Übernahme der Namenspatenschaft auch positive Effekte fürs Image: Der Name des Unternehmens ist damit künftig noch öfter in vieler Munde. Grundsätzlich erfreuen sich viele Sportstätten besonderer Beliebtheit bei Sponsoren: Erfolge werden damit, so die Erwartung, auch mit dem jeweiligen Unternehmen verbunden. Ein Beispiel für ein ganz ähnliches Engagement ist in Balingen die SparkassenArena. Daneben profitiert indes auch die Stadt als Vergeberin: Sie sichert sich damit Einnahmen. Wieviel Bizerba bezahlt, das will Andreas Kraut nicht sagen, nur soviel: Es sei ein "kleiner, schöner Beitrag zum Gesamtprojekt".

Kraut betont zudem, dass dieses Engagement – wie auch das bisher schon bestehende Sport-Sponsoring zugunsten der TSG, aber auch zugunsten des hiesigen Handballbundesligisten HBW – langfristig bestehen solle. Einen langen Atem wird es wohl auch schon deshalb brauchen, weil das Gelände als Au-Stadion weithin bekannt ist und es demzufolge wohl einige Zeit dauern wird, bis sich der neue Name Bizerba Arena etabliert.

Chancen dafür sieht Kraut durchaus – nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem angedachten weiteren Wachstum des Geländes: Entstehen soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung in den nächsten Jahren rund um die neue Tribüne ein Campus mit zahlreichen weiteren Sportmöglichkeiten.