Gesundheit: Krankenkasse verzeichnet regionales Allzeithoch

Zollernalbkreis. "Wo unsere Kunden sind, da bleiben wir": Mit dieser Nachricht eröffnete AOK-Geschäftsführer Klaus Knoll die Bezirksratssitzung der AOK Neckar-Alb. Zentralisierung sei nicht die Politik der AOK in Baden-Württemberg. "Im Gegensatz zu vielen anderen Krankenkassen, die ihre Geschäftsstellen schließen, fühlen wir uns den Menschen in der Region sehr verpflichtet und werden weiterhin in unsere 16 KundenCenter vor Ort investieren", so Knoll.

Seiner Meinung nach muss es mit einer Krankenversicherung einfach laufen. Die Menschen brauchten in belastenden Lebenssituationen Gesprächspartner vor Ort und nicht in weit entfernt liegenden Zentralen. Die Zahlen belegten, dass es viele der AOK-Versicherten genau so sähen.

Mit 345 786 Versicherten verzeichnet die AOK Neckar-Alb ein Allzeithoch. Finanziell stehe die AOK ebenfalls gut da. Auch aufgrund der wachsenden Versichertenzahl konnte 2015 ein Plus verzeichnet werden. Für 2016 rechnet Knoll trotz steigender Ausgaben mit einem ausgeglichenen Haushalt.

Thema in der Bezirksratssitzung war auch das Pflegestärkungsgesetz, das 2017 in Kraft tritt. Hier wird der Begriff der Pflegebedürftigkeit komplett neu definiert und ein verändertes Begutachtungsverfahren eingeführt. Die wichtigsten Neuerungen: Alltagskompetenz und kognitive Fähigkeiten rücken in den Fokus, die soziale und psychische Situation wird gleichwertig berücksichtigt.

Statt der bisherigen drei Pflegestufen gibt es künftig fünf Pflegegrade. Dadurch werde keiner, der bereits Leistungen aus der Pflegeversicherung erhält, schlechter gestellt, so die AOK.

Heimbewohner hätten künftig die Garantie, dass sich ihr Eigenanteil an den Kosten bei zunehmender Pflegebedürftigkeit nicht erhöht. Auch für Menschen, die zu Hause gepflegt werden, gebe es Verbesserungen. Über die Veränderungen durch das neue Pflegeversicherungsgesetz wird die AOK Neckar-Alb ab Herbst 2016 mit mehreren öffentlichen Veranstaltungen in der Region aufklären.