Die Vorteile selbst eingemachten Obsts verdeutlicht Ingeborg Weckenmann. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Ingeborg Weckenmann referiert beim Obst- und Gartenbauverein vor vielen Zuhörern / Hilfteiche Tipps

Von Beate Müller

Balingen. In Zeiten des Überflusses und der ständigen Verfügbarkeit von Lebensmitteln zu Discount-Preisen stellt sich manch einer Hausfrau die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, selbst Obst und Gemüse anzubauen und diese zu konservieren.

Ingeborg Weckenmann vom Landwirtschaftsamt in Balingen beantwortete diese Frage bei ihrem Vortrag mit einem klaren "Ja" und war begeistert von der großen Zahl an Zuhörern. Rund 60 waren zu ihrem Vortag gekommen, den Friedrich Scholte-Reh, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Balingen, organisierte hatte.

In gemütlicher Runde im BayWa-Markt zeigte Weckenmann die Vorteile von selbst konservierten Waren aus dem eigenen Garten auf. Zum einen biete Selbstgemachtes die Garantie, dass keine Geschmacks-, Konservierungs- oder Aromastoffe im Produkt enthalten seien.

Das Obst- und Gemüse habe einen kürzeren Transportweg hinter sich und enthalte dadurch mehr Geschmack und Nährwerte. Die Rezepturen seien individuell und nicht standardisiert und aus ökologischer Sicht nachhaltiger.

Mittlerweile würden die meisten Äpfel für Apfelsaft aus China importiert. Weckenmann setzt hingegen auf regionale und saisonale Produkte. Der Verbraucher solle wissen, woher sein Essen komme. Und was da liegt näher als der heimische Garten?

Die Referentin hält es für schockierend, dass es mittlerweile selbst geschälte Kartoffeln im Glas zu kaufen gibt und Erdbeeren unter dem Weihnachtsbaum verspeist werden.

Obwohl im Publikum einige Hausfrauen und Gartenbesitzer saßen, hatte die Referentin den ein oder anderen Geheimtipp auf Lager. Zuerst ging Ingeborg Weckenmann auf das Einkochen von Früchten und Gemüse in Weckgläsern ein. Sie berichtete von Erfahrungen aus ihrer Küche und gab wertvolle Hinweise.

Nur wenige der Zuhörer wussten, dass man auch Kuchen in Einmachgläsern haltbar machen kann. Zum Thema Einfrieren gab die Referentin Ratschläge zum richtigen Gefrierbeutel und erläuterte die Vor- und Nachteile gegenüber dem Einkochen.

In Schwaben wird aus den Früchten aus dem eigenen Garten auch gerne "Gsälz" gemacht. Die Ernährungsexpertin erklärte, wie die Konfitüre zwar fest, dennoch nicht zu süß wird. Aber auch zur Herstellung von Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen hatte die Hauswirtschaftlerin einiges zu erzählen.

Im Anschluss an den Vortrag folgte eine rege Austauschrunde, in der auch Zuhörer Tipps rund um das Haltbarmachen zum Besten gaben. Wie gut konservierte Waren aus dem eigenen Garten schmecken, bewiesen die mitgebrachten Kostproben von Ingeborg Weckenmann. Damit man Ähnliches auch zu Hause ausprobieren kann, wurden zudem bewährte und selbsterprobte Rezepte ausgeteilt.