Armin Rosin und Hildegunde Treiber spielen in der Stadtkirche

Balingen (wgh). Wiederum vollbesetzt war die Stadtkirche unkängst beim Konzert "Orgel plus". Zu hören gab es eine interessante und ungewöhnliche musikalische Begegnung zwischen Alphorn, Posaune und Orgel – zuerst klassisch, dann jazzig. Die Stuttgarter Musiker Armin Rosin (Alphorn und Posaune) sowie Hildegunde Treiber an der Orgel spielten unter dem Motto "Vom Andachtsjodler zum Negro-Spiritual".

Das Konzert begann mit der "Meditation für Alphorn und Orgel" von Nimra Korinthos. Mit einem langsam anschwellenden Ton begann das Alphorn seine feierlich klingende Naturtonreihe, begleitet von sanftem Orgelspiel. Immer mehr erfüllte sich der Raum mit dem fülligen Klang der beiden Instrumente, und schließlich führte ein Alphornsolo bis in höchste Höhen. In einer maßgeschneiderten Eigenbearbeitung erklangen dann die beiden Stücke "Dr Pfrontner", ein freudig bewegtes Stück mit wunderbaren Echowirkungen, und die festliche "Egerer Stadttürmer-Fanfare", eine sehr eingängige und ansprechende Musik.

Beim "Contrapunctus zwei" aus der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach erwies sich Armin Rosin als hervorragender Posaunist. Wunderbar weich und doch dynamisch geschmeidig und ansprechend ertönte die Posaune zusammen mit der Orgel in einem kunstvollen polyphonen Klanggewebe. In der "Arietta" von William de Fesch spielte zu einer geradezu singenden Posaune die Orgel eine zweite Stimme als Duett und begleitete zugleich das Ganze einfühlsam. Ganz urplötzlich verwandelte sich dann die Posaune beim Spiritual "Go tell it on the Mountian" in ein Jazzinstrument und die Orgel in ein packendes Rhythmusinstrument.