Familie: Elsa Schreiber wird 107 Jahre alt / Enkel und Urenkel gratulieren / Posaunenchor spielt Ständchen
Die ganze Familie hat sich für heute bei Suse Klassen angesagt. Es wird groß gefeiert in ihrem Haus, in dem auch ihre Mutter Elsa Schreiber wohnt: Diese wird heute 107 Jahre alt und ist damit die älteste Balingerin.
Von Detlef Hauser
Balingen. Die Jubilarin wurde am 26. November 1908 als Tochter von Georg Haasis geboren, der in Balingen ein Malergeschäft hatte und mit Friedrich Eckenfelder nicht nur die Schulbank drückte. Er teilte mit diesem auch die Liebe zur Kunst.
Mit ihrem Mann führte sie ein Schreibwarengeschäft
Elsa Schreiber wuchs in Balingen auf und arbeitete später als Schneiderin. 1934 heiratete sie Otto Schreiber. Drei Töchter entstammen dieser Ehe: Suse Klassen und Heide Bachmann, die beide in Balingen wohnen, sowie Gisela Leibfritz, die in Frommern ihren Wohnsitz hat.
Mit ihrem Mann zusammen eröffnete Elsa Schreiber 1950 in der Balinger Froschstraße das Schreibwarengeschäft Schreiber, das sie gemeinsam bis 1980 führten und dann an ihre Tochter Suse und deren Mann übergaben. Vor fünf Jahren zogen auch sie sich zurück und verpachteten das Geschäft.
Im Rückblick: Manches war besser,vieles schwerer
Bis vor einigen Jahren war die Handarbeit noch das große Hobby von Elsa Schreiber, sie las auch gerne. Die Augen machen jetzt aber nicht mehr mit. Obgleich körperlich angeschlagen, nimmt sie, so gut es geht, am Alltagsleben teil. Wenn möglich, unternimmt sie im Rollstuhl mit ihrer Tochter Spaziergänge.
"Beim Blick zurück auf ihr langes Leben sagt sie oft, dass manches besser gewesen ist, vieles aber auch sehr viel schwerer", berichtet Tochter Suse Klassen. Sie ist froh, dass ihre Mutter das Traurige nicht so sehr an sich heranlässt und erinnert daran, dass Elsa Schreiber zwei Weltkriege erlebt hat. "Meine Mutter ist immer noch sehr aufgeschlossen und am aktuellen Geschehen interessiert", freut sich Suse Klassen.
Zur heutigen Feier haben sich unter anderem die neun Enkel und fünf Urenkel angesagt. Zudem wird der Posaunenchor ein Ständchen spielen, wobei ein Mitglied schon einmal festgestellt hatte: "So oft wie bei Elsa Schreiber haben wir noch bei niemand gespielt."