Neben "Frosty" sieht jeder klein aus: Hans Merkle hat Tipps beim Bau gegeben. Foto: Werthenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Hingucker: Merkles bauen Schneemann

Es ist ein gigantischer Anblick, der sich im Vorgarten der Familie Merkle in Weilstetten bietet: Ein 2,70 Meter hoher Schneemann steht wie ein Wächter vor dem Haus.

Balingen-Weilstetten. In der rechten Hand hält er eine Schaufel, in der linken sein Namensschild mit der Aufschrift "Frosty", im Mund hat er eine Pfeife und auf dem Kopf trägt er einen Zylinder aus Schnee. In einer Art Familienprojekt haben Opa Hans Merkle, Enkel Andreas sowie dessen Nichten im Alter zwischen einem und vier Jahren "Frosty" gebaut – und damit an eine Aktion im vergangenen Jahr angeknüpft, als schon einmal ein ähnlich großer Schneemann im Garten der Merkles entstanden war.

"Beim letzten Mal hat es aber besser geklappt", sagt Merkle, der 28-jährige Zimmermann. Damals sei der Schnee schwerer gewesen, "babbiger", wie sein Opa ergänzt. In diesem Jahr sei er eher pulvrig, sodass es schwieriger sei, eine stabile Kugel zustande zu bekommen. "Wenn man sie kaum noch rugeln kann, sollte man sie nicht mehr groß weiter bewegen", erklärt Merkle. "Ab einem gewissen Umfang und Gewicht besteht die Gefahr, dass die Kugel zerbricht, wenn sie noch weiter gerollt wird."

Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben die Merkles ihre Bautechnik optimiert: Um die zweite und dritte Kugel auf die jeweils untere zu stellen, hatten sie 2016 noch viel Muskelkraft und Geschick aufwenden müssen. In diesem Jahr baute Enkel Andreas eine Art Rampe, dank der sich die beiden oberen Kugeln jeweils auf den Rumpf von "Frosty" rollen ließen.

Inspiriert von einem Weihnachtsfilm

Außerdem dienen nun Latten als Gerüst für die Arme: "Wir haben rechts und links eine Latte in den Oberkörper gesteckt und diese mit Schnee ummantelt." Sein Opa habe immer wieder hilfreiche Tipps beim Bau gegeben. So ist das Namensschild nun auch mit Draht am Arm von "Frosty" fixiert. Im vergangenen Jahr sei es immer wieder zur Zielscheibe für passierende Schüler geworden, die mit Schneebällen warfen – diesmal sollte alles stabiler sein. Der Zylinder bekam seine Form mithilfe eines Eimers, den die Merkles mit Schnee füllten und auf dem Kopf umstülpten.

Nach gut drei Stunden war "Frosty" dann fertig. "Hier im Garten lag so gut wie kein Schnee mehr", erinnert sich Hans Merkle. Entsprechend dreckig sei der Schneemann abends auch gewesen. Am folgenden Tag gingen die Merkles daher an die Feinarbeit: Mit frischem Schnee bedeckt, erstrahlt "Frosty" jetzt ganz in Weiß. Zum Schluss besprühten sie den Schnee-Riesen noch mit Wasser, das schnell gefror, wodurch "Frosty" noch stabiler im Vorgarten steht.

Inspiriert wurden die Merkles von einem amerikanischen Weihnachtsfilm, den sie schon vor zwei Jahren gemeinsam gesehen hatten: In "Verrückte Weihnachten" hat jede Familie in einer Straße einen Schneemann auf dem Dach – mit Namen "Frosty".