Die offizielle Einweihung der Mountainbike-Strecken fand im Rosensaal mit vielen Gästen statt. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Offizieller Startschuss für neues Mountainbike-Streckennetz / Ergänzung für den Wanderhimmel

Nach rund zwei Jahren intensiver Vorarbeit und vielen Gesprächsterminen mit den verschiedenen Interessengruppen hat nun der Baiersbronner Wanderhimmel offiziell seine Pforten für die Mountainbiker geöffnet.

Baiersbronn. Zur offiziellen Einweihung waren die geladenen Gäste in den Baiersbronner Rosensaal gekommen, um nochmals über das neue Mountainbike-Wegenetz zu sprechen und die Entstehung von der Idee bis zur Umsetzung Revue passieren zu lassen.

"Es ist uns gelungen, den Baiersbronner Wanderhimmel um ein vielfältiges Stück zu ergänzen", freute sich Bürgermeister Michael Ruf. Er sei froh, dass die Initiative aus der Mountainbike-Gruppe heraus gekommen sei. Ruf dankte allen Helfern, insbesondere Andreas Reichel, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. "Es war ein vorbildliches ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde, das es ermöglicht hat, dieses Wegenetz für Mountainbiker auf die Beine zu stellen", lobte Ruf und dankte auch dem Naturpark für die Unterstützung.

Umfassende Beteiligung

Ein umfassender Beteiligungs- und Abstimmungsprozess sei durchlaufen worden, nun könnten die neuen Strecken von Gästen und Einheimischen genutzt werden, so Ruf. "Das ist auch ein Stück weit neue Lebensqualität für unsere Bürger."

Landrat Klaus Michael Rückert bescheinigte der Gemeinde, einmal mehr ein richtungsweisendes Projekt auf die Beine gestellt zu haben. "In Baiersbronn können die Gäste auf einem hohen Niveau und auf der Höhe der Zeit ihre Freizeit verbringen", so Rückert. Die große Frage sei gewesen, wie man Wanderer und Mountainbiker unter einen Hut bekommen kann. Dies sei gelungen, weil alle einen Schritt aufeinander zu gemacht hätten. "Die gute Beteiligung aller Betroffenen hat zum Ziel geführt und ist Garant für den Erfolg des Projekts", so Rückert. "Baiersbronn ist wie immer einen Schritt voraus, so müssen wir es machen, wenn wir im Schwarzwald vorankommen wollen."

Karl-Heinz Lieber vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz sprach von einem Strahl, der von Baiersbronn aus ins Land gehen könne. "Es ist wichtig, dass wir heute diese elf Touren eröffnen können und so vielleicht ein Zeichen für weitere Projekte ins Land hinaustragen können", so Lieber.

Christopher Krull von der Schwarzwald Tourismus GmbH ging auf den Konflikt zwischen Wanderern und Mountainbikern ein und sprach von einem langen Prozess. "Im Prinzip ist der Schwarzwald groß genug für alle, die sich darin erholen wollen, auch wenn sie technisches Gerät mitbringen", so Krull. "Ich weiß, was sie geleistet haben, es ist wieder ein Baustein der Qualität in Baiersbronn", lobte Krull.

Sportbegeistert

Tourismusdirektor Patrick Schreib freute sich über eine Initiative aus dem Ort heraus. "Baiersbronn ist eine sportbegeisterte Gemeinde, und dieses Projekt ist den engagierten Leuten vor Ort zu verdanken", so Schreib. Er betonte, dass der Wanderhimmel weiterhin das Hauptprodukt bleiben werde, er sei das Dach, das das Mountainbiken aufgenommen habe. Insgesamt würden rund 60 000 bis 80 000 Euro pro Jahr für die Wegpflege ausgegeben.

Andrea Wagner von der Firma Tour Konzept stellte ausführlich die Entstehung des Mountainbike-Streckennetzes vor und erklärte die Entwicklung von der Idee bis zur Ausführung. Rund zwei Jahre hatte die Analyse- und Konzeptphase gedauert. Nun können elf Touren gefahren und dabei rund 414 Kilometer Strecken genutzt werden. Von der Kids-Tour mit leichtem Schwierigkeitsgrad bis zur anspruchsvollen Trailstrecke ist für alle Altersklassen und Fahrkünstler etwas dabei.

Druckfrisch wurden die neuen Mountainbike-Streckenkarten präsentiert, die ab sofort bei der Baiersbronn Touristik erhältlich sind. Die neuen Wegbeschilderungen sind auch mit Standortangaben versehen, sodass im Notfall Hilfe gerufen werden kann. "Wichtig für die Rettung ist es, auch die Leute zu erziehen, dass sie sich merken, wo sie gerade vorbeigekommen sind, das erleichtert uns die Rettung erheblich", hieß es aus den Reihen der Bergwachtmitglieder.

Nach dem offiziellen Teil ging es auf eine gemeinsame Radtour.