Der Abriss der alten "Krone" wurde aus Gründen der laufenden Planungen zunächst gestoppt Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt Veränderungssperre im Bereich Sankenbachstraße-Altmühleweg

Von Monika Braun

Baiersbronn. Das Unterdorf in Baiersbronn soll städtebaulich im Rahmen der Unterdorfsanierung neu geordnet werden. Um mögliche voreilige Schritte durch den Abriss markanter Gebäude zu vermeiden, beschloss der Gemeinderat Baiersbronn einstimmig in seiner jüngsten Sitzung die Aufstellung eines Bebauungsplans im Bereich Sankenbachstraße-Altmühleweg sowie den Erlass einer Veränderungssperre für diesen Geltungsbereich.

Bauamtsleiter Thomas Kuntosch erläuterte die Sichtweise der Gemeindeverwaltung und betonte, dass man für das Sanierungsgebiet Unterdorf einige städtebauliche Mängel ausgemacht habe. Dies gelte insbesondere für die Bereiche alte und neue "Krone", das Café Klumpp und Neumühle. "Nachdem bereits mit dem Abriss der alten Krone begonnen wurde, möchten wir einen gewissen zeitlichen Aufschub erzielen, um auch dem aktuell laufenden diskursiven Wettbewerbsverfahren gewisse Möglichkeiten einzuräumen", so Kuntosch. Normalerweise würden diese Veränderungssperren eine Dauer von ein bis zwei Jahren haben, in Baiersbronn wolle man jedoch die kommenden drei Monate nutzen und das Verfahren abwarten. "Wir haben das Gefühl, dass wir noch das eine oder andere Gespräch brauchen, um städtebaulich entsprechend entscheiden zu können", so der Bauamtsleiter.

Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass man aktuell den Status quo beibehalten wolle, um nicht mit voreiligen Maßnahmen den Sanierungszielen entgegenzuwirken. "Mit dem Bebauungsplan und der Veränderungssperre haben wir das rechtliche Instrumentarium, um einer nicht gewünschten Entwicklung entgegenzusteuern", so Ruf.

Ingo Christein, Vorsitzender des Bezirksbeirats Baiersbronn, betonte, dass man seitens des Bezirksbeirats die Notwendigkeit einer entsprechenden städtebaulichen Abgrenzung und Ordnung sehe. "Es geht hier nicht um die Planung, sondern um eine Abgrenzung. Der Bezirksbeirat Baiersbronn hofft auf die Mitwirkung der entsprechenden Eigentümer. Wir wünschen, dass diese die Wichtigkeit der Gebäude erkennen und im Sinne des Sanierungserfolgs mitwirken", so Christein. Gemeinderat Thomas Gaiser (FDP) forderte kein weiteres Hinauszögern der Entscheidung in Bezug auf die alte "Krone", sah jedoch die Notwendigkeit einer geordneten Entwicklung.

"Man sollte die ›Krone‹ zügig niedermachen, wir sehen ja am Beispiel Hotel Sonne in Obertal, wohin das führen kann", so Gemeinderat Fritz Kalmbach (CDU). Die Mauer hinter der alten "Krone" solle man aus Gründen des fehlenden Hochwasserschutzes am Forbach stehen lassen, schlug Kalmbach vor.

Nachdem Bürgermeister Ruf betont hatte, dass nun drei Büros mit dem Erstellen von möglichen Lösungen für das Unterdorf beauftragt seien und den Ergebnissen durch das voreilige Schaffen von Tatsachen nicht vorgegriffen werden solle, wurde auch die Veränderungssperre einstimmig beschlossen. Diese hat eine maximale Gültigkeitsdauer von zwei Jahren.