Hier bei einem Teamwettbewerb noch gemeinsam am Start, kämpften in Lillehammer Manuel Faißt (Bild rechts) und Johannes Rydzek wieder auf eigene Rechnung um Weltcuppunkte. Foto: Brandt

Ski nordisch: Manuel Faißt in Lillehammer zweimal in den Weltcuprängen. Tobias Haug mit geplanter Pause.

Gemeinsam bei den Weltcup-Wettbewerben im norwegischen Lillehammer waren am Wochenende der nordische Kombinierer Manuel Faißt und Skilangläufer Andreas Katz vom SV Baiersbronn unterwegs. Unter die mit Punkten belohnten ersten 30 Plätze kam zweimal der ehemalige Junioren-Weltmeister.

Bei den beiden Weltcup-Einzelwettbewerben der Kombinierer war Faißt diesmal als Baiersbronner Einzelkämpfer beim Zweikampf auf der Schanze und auf der Langlaufstrecke im Olympiaort von 1994 unterwegs. Bereits im Vorfeld der Saison hatten die Trainer entschieden, bei den ersten beiden Weltcup-Stationen in Ruka und Lillehammer jeweils nur eines der beiden Talente Tobias Haug und Wolfgang Boesl einzusetzen. Die bessere Platzierung sollte dann darüber entscheiden, wer zum Aufgebot in der Ramsau (20./21. Dezember) gehören soll. Und das wird nach Lage der Dinge der Baiersbronner Tobias Haug sein, der mit seinem 16. Platz in Finnland seinen direkten Kontrahenten vom SK Berchtesgaden klar in den Schatten stellte. Boesl erreichte in Lillehammer die Ränge 37 und 42.

Deutlich weiter vorne landete an beiden Wettkampftagen Manuel Faißt, bei dem bei den beiden Springen der auch den Spezialisten lästige Wind ein großes Thema war. Er kam beim ersten Wettbewerb zu stark von hinten, so dass er von Startluke 14 aus chancenlos mit seinen 120,5 m von Platz 39 und einem Rückstand von 2:01 min auf den Sprunglaufsieger Haavard Klemetsen in den 10 km-Langlauf ging. Hätte wie in der Vorwoche das Resultat des provisorischen Wettkampfsprungs gezählt, wäre die Ausgangslage als 18. deutlich besser gewesen.

Auf der anspruchsvollen Strecke rund um das Birkebeineren-Skistadion oberhalb von Lillehammer verbesserte er sich dann mit der 22. Laufzeit noch auf Endplatz 29 und holte damit 1:39,2 min hinter dem Tagessieger Eric Frenzel immerhin noch zwei Weltcuppunkte.

Deutlich bessere Verhältnisse auf der 138 m-Schanze erwischte Manuel Faißt am Sonntag. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten gab es bei seinem Versuch sogar einen leichten Hauch von Aufwind, die erreichten 125 m und Platz 22 waren dafür fast etwas zu wenig.

Andreas Katznach drei Tagenauf Endplatz 46

Auf Langlaufski nahm der 21-Jährige dann sein Herz in die Hand und lieferte ein starkes Rennen ab, das mit der 14. Laufzeit (25:31,1 min) belohnt wurde. Damit verbesserte er sich auf Endplatz 19 und lag damit zwei Ränge vor dem auf der Schanze weit zurückgefallenen Johannes Rydzek.

Mit zwei zweiten Plätzen in Lillehammer machte derweil sein Trainingspartner Fabian Rießle (SZ Breitnau) die WM-Qualifikation nach drei Wettbewerben ebenso perfekt wie Eric Frenzel. Auf Platz 15, der für Manuel Faißt nach seinem 12. Rang von Ruka ebenfalls das WM-Ticket bedeutet hätte, fehlten den Baiersbronner diesmal 8,3 Sekunden. In der Weltcup-Gesamtwertung belegt er derzeit mit 36 Punkten den 21. Platz. Auch Tobias Haug wird in der Ramsau versuchen, seinen derzeitigen 28. Platz (15 Punkte) zu verbessern. Von den Weltcuprängen weit entfernt und daher mit seinen Auftritten in Lillehammer auch nicht ganz zufrieden war nach seinen drei Rennen Andreas Katz. Fast noch im Bereich der Erwartungen lag zunächst der 76. Platz in 3:29,19 min bei der Qualifikation des Sprintwettbewerbs mit 120 Startern.

Etwas mehr versprochen hatte sich der 26-jährige vom 10 km-Freistilrennen. Zwar hielt sich der Rückstand zum norwegischen Erstplatzierten, dem letztjährigem Weltcup-Gesamtsieger Martin Sundby (22:55,8) bei einer Gesamtzeit von 24:24,0 min in Grenzen. In einem dicht beieinander liegenden Teilnehmerfeld bedeutete dies aber den 62. Platz. Einziger deutscher Starter in den Weltcuprängen war Jonas Dobler als 27. (23:45,5). Auch Tim Tscharnke (38.), Florian Notz (42.), Sebastian Eisenlauer (47.) und Thomas Bing (60.) lagen aus DSV-Sicht vor Andreas Katz, der sich am letzten Wettkampftag von Lillehammer aber noch einmal zu steigern verstand.

Auf dem Programm stand ein 15 km-Verfolgungsrennen im klassischen Stil, in das alle Teilnehmer nach den in den beiden Vortagen heraus gelaufenen Abständen gingen, - eine kleine "Tour de Ski" also. Dabei verbesserte sich der Baiersbronner von Rang 60 im Verlauf des Rennens kontinuierlich nach vorne und kam als 46. unmittelbar hinter Thomas Bing ins Ziel, auf den nur noch rund vier Sekunden fehlten.

Vor diesem Duo lagen aus deutscher Sicht am Ende nur Tim Tscharnke (36.) und Jonas Dobler (38.).